Der zwölf Jahre alte Mischlingsrüde „Rocky“ aus Bad Hall hat binnen zwei Jahren bereits sieben erwachsene Menschen durch Bissattacken verletzt. Doch erst nach dem jüngsten Vorfall ist ein Hundeabnahmeverfahren eingeleitet worden. Bürgermeister Bernhard Ruf erklärt, warum nicht sofort mit schärfster Konsequenz gegen die völlig überforderte Hundehalterin vorgegangen worden war.
„OÖ Krone“: Warum hat die Gemeinde Bad Hall im Fall „Rocky“ so lange zugeschaut?
Bernhard Ruf:Ich bin nach den jeweiligen Anzeigen mit der Besitzerin stets in Kontakt gewesen und habe an sie appelliert, den Hund so zu halten, dass nichts mehr passiert.
„OÖ Krone“: Sind der Halterin dabei Auflagen erteilt worden?
Ruf: Sie hat mir fest versprochen, dem Hund einen Beißkorb anzulegen, sobald sie mit ihm außer Haus geht. Das habe ich schriftlich.
„OÖ Krone“: Offenbar hat sich die Frau an die Zusage nicht gehalten.
Ruf: Leider hat sie dem Hund weiterhin keinen Maulkorb angelegt. Dadurch kam es zu neuen Bissattacken.
„OÖ Krone“: Das vorletzte Bissopfer, die 76-jährige Edeltraud U., meint, dass ihre Verletzung zu verhindern gewesen wäre, wenn die Gemeinde bereits früher aktiv geworden wäre.
Ruf: Wir sind unserer Verpflichtung nachgekommen, wollten aber nicht sofort mit den schwersten Geschützen auffahren. Die Besitzerin ist eine allein lebende Frau, für die der „Rocky“ ihr Ein und Alles ist. Diese menschliche Komponente haben wir lange miteinbezogen.
„OÖ Krone“: Jetzt scheint der Bogen aber endgültig überspannt?
Ruf: Die Hundeabnahme wurde über die BH eingeleitet.
„OÖ Krone“: Bisher war es Glück, dass kein Kind gebissen wurde.
Ruf: So etwas wäre natürlich furchtbar und möchten wir auf alle Fälle verhindern.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.