Flugblatt-Aktionen

Immohaie sorgen für volle Postkästen in Salzburg

Salzburg
15.04.2021 06:00

Ein Gutschein für eine Immobilienbewertung? Oder etwa ein nettes Schreiben eines Wohnungssuchenden? Unfrankierte Flugblätter wie diese flattern bei Salzburgern in Zeiten des Immobilienbooms nun verstärkt ein - oft spielt dabei auch das Grundbuch eine Rolle.

Da mich die Liebe in die ,Großstadt’ verschlagen hat, bin ich nun auf der Suche nach einem passenden Zuhause“, schreibt der junge Pinzgauer (Name der Redaktion bekannt). Der Mann kommt in seinem selbst verteilten Flugblatt gleich auf den Punkt: Gerne würde er wissen – da er öfters am Haus vorbei spaziere – ob die Wohnung zum Verkauf steht. Oder ob man eine Immobilie in ähnlich guter Lage kenne. Könne gern auch sanierungsbedürftig sein, schreibt der Mann.

Briefe wie diese sind dieser Tage in Salzburg kein Einzelfall. In beliebten Stadtteilen flattert derartige Post bei den Wohnungseigentümern oft viermal pro Monat ins Haus – Absender sind größtenteils heimische Immobilienfirmen, die dafür teils auch auf Daten aus dem Grundbuch zugreifen.

Erlaubt ist das laut Konsumentenschützern. Das Grundbuch ist ein öffentliches Register, jeder hat Einblick. Plus: „Es ist per se nicht rechtswidrig, einen Postwurf zu machen“, sagt Thomas Flöckner von der Arbeiterkammer Salzburg.

Dennoch: Über ihre Flugblatt-Aktionen wollen die wenigsten sprechen. Wie etwa ein Flachgauer Immobilienmakler, der auf „Krone“-Anfrage zunächst darauf verweist, dass in Salzburg-Herrnau mitunter ein „Kunde den Flyer in den Postkasten geworfen hat.“ Kurz darauf meint er: Er habe seine Prospekte doch selbst verteilt. Das würde er aber „so nicht mehr machen.“

Wenig auskunftsfreudig zeigt sich auch ein großer Salzburger Immobilienmakler: Fragen zur gezielten Aktion will man dort lieber nicht beantworten. Nur so viel dazu: Bisher seien noch keine Beschwerden eingegangen.

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