Polizei und die Krise

„Corona ist Begleiter der täglichen Arbeit“

Vorarlberg
15.04.2021 07:30

Hofrat Walter Filzmaier, stellvertretender Landespolizeidirektor in Vorarlberg, verrät im „Krone“-Interview, wie die Coronakrise die Arbeit der Polizei verändert hat. Den Vorarlbergern stellt er ein gutes Zeugnis aus.

Krone: Herr Filzmaier, seit gut einem Jahr beherrscht die Coronakrise unser tägliches Leben. Wie beeinflusst die Pandemie die Arbeit der Polizei?
Filzmaier: Sehr stark. Unser Tätigkeitsfeld hat sich um neue Schwerpunkte erweitert: Ortsquarantäneüberwachung am Arlberg, Einreise- und Ausreisekontrollen im Leiblachtal, Kontrollen der Ausgangssperre, Sperrstunde sowie der Testpflichten, Überprüfung der häuslichen Anwesenheitspflicht von abgesonderten Personen und seit Jänner die Überwachung von Anti-Corona-Demonstrationen - all das ist dazu gekommen.

Wie ist es um die Disziplin der Vorarlberger bestellt?
Bis auf wenige schwarze Schafe hält man sich im Ländle an die Regeln.

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Bis auf wenige schwarze Schafe hält man sich im Ländle an die Regeln.

Filzmaier über die Disziplin der Vorarlberger

Gibt es eine Vorgabe, wie die Polizeibeamten bei Corona-Vergehen einschreiten sollen?
In erster Linie suchen unsere Beamten immer das Gespräch. Erst wenn gar keine Einsicht vorhanden ist, wird angezeigt. Liegt ein offenkundiges Vergehen vor, gibt es aber keinen Handlungsspielraum. Ein Beispiel: Wenn die Beamten um 22 oder 23 Uhr ein noch geöffnetes Lokal mit Gästen vorfinden, muss angezeigt werden.

Wie viele Anzeigen bringt die Polizei nun wirklich ein?
Wöchentlich sind es rund 140. Die Gesamtzahl hängt aber auch von den Demonstrationsverläufen ab.

Zum Stichwort: Gibt es Wirbel bei den Demos?
Nein. Insgesamt verlaufen sie sehr friedlich, mit den Veranstaltern wird gut kooperiert. Es gibt aber leider viele Maskenverweigerer.

Aufgrund der Pandemie haben immer mehr Menschen mit psychischen Problemen zu kämpfen. Merkt man das auch bei der Polizei?
Ja, die Zahl jener Personen, die einer medizinischen Behandlung zugeführt werden müssen, ist angestiegen. Das sind oft Menschen, deren Umfeld coronabedingt zusammengebrochen ist.

Wie kommen eigentlich ihre Beamten mit den Folgen der Pandemie klar?
Sehr gut. Ich möchte betonen, dass die meisten Probleme direkt auf den einzelnen Dienststellen behoben werden. Unsere rund 1000 Polizisten sind insgesamt sehr engagiert. Auch die 80 Polizeischüler, die wir vorwiegend bei Grenzkontrollen einsetzen, leisten einen sehr wertvollen Beitrag.

Gibt es eigentlich den Krisenstab bei der Polizei noch?
Den hatten wir nur zu Beginn der Krise. Je nach Situation kann dieser personell wieder hochgefahren werden. Aktuell ist rund um die Uhr eine Corona-Verantwortliche Führungskraft im Dienst. Corona ist Begleiter der täglichen Arbeit geworden. Nach anfänglichen Unsicherheiten hat sich alles irgendwie eingependelt.

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