Der Gedanke ist nachvollziehbar. Salzburger Gaue werden zur Superlandschaft für zeitgenössische Kunst, also nennen wir das Ganze einfach „Supergau“. In zeitlicher Nähe zum Jahrestag der todbringenden Atomkatastrophe von Tschernobyl ist der Name des neuen Kunstfestivals aber (höflich formuliert) etwas unglücklich gewählt. Liebe Künstler, das könnt ihr besser.
Das war es aber auch schon mit der Kritik, denn die Idee, moderne Kunst alle zwei Jahre in einem anderen Salzburger Gau auf ländliche Strukturen treffen zu lassen, ist keine schlechte. Für den Flachgau wird der Plan gerade spannend umgesetzt. Die 18 Kunstprojekte, die von 14. bis 23. Mai im öffentlichen Raum zu sehen sein werden, tragen Namen wie Sirrende Mücken, Schiwiesensymphonie oder „Das Gelbe vom Gau“. Ein Heißluftballon wird dabei ebenso zum Kunstobjekt wie eine Bushaltestelle, ein Bauzaun oder das Dach einer Tankstelle. Tabus - auch gegenüber ländlichem Brauchtum - gibt es keine. Da werden die Eisheiligen schon mal zu Grabe getragen und als Speiseeis im Sarg präsentiert.
„Der Supergau ist befreit von der Schwere der Stadt mit ihren programmierten Kulturräumen wie Museen, Theatern, Kleinkunstbühnen“, erklären die Kuratoren Tina Heine und Theo Deutinger.
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