710 Opfer

Nach Missbrauch muss Uni 1,1 Milliarden $ zahlen

Ausland
27.03.2021 06:00

Es ist ein trauriger Weltrekord: Die University of Southern California (USC) in Los Angeles zahlt ehemaligen Studentinnen 1,1 Milliarden Dollar Schmerzensgeld - weil sie vom Uni-Gynäkologen George Tyndall sexuell missbraucht wurden. Die Uni hatte Machenschaften des Arztes Jahrzehnte gedeckt.

Der Oberste Gerichtshof von Los Angeles segnete jetzt den zweiten Teil einer Vergleichssumme ab, der an 710 Opfer geht. Die Frauen erhalten 852 Millionen Dollar bzw. 1,2 Millionen Dollar pro Person. Dazu hatte die USC bereits 2018 mit weiteren Missbrauchsopfern von Tyndall einen Vergleich über insgesamt 215 Millionen Dollar geschlossen. Die Rekordsumme ist sogar noch höher, weil es noch weitere 50 Vergleiche mit Ex-Studentinnen gab.

Tyndall hatte zwischen 1989 und 2016 die Frauenarztklinik auf dem USC-Campus geleitet. Bis die „Los Angeles Times“ einen Bericht von Vorwürfen von sexueller Belästigung und Missbrauch veröffentlichte. Ehemalige Mitarbeiter berichteten, dass Uni-Offizielle bereits in den 90er-Jahren erfuhren, dass der Arzt Fotos von den Genitalien der Studentinnen machte - und nichts unternahmen.

Eine Krankenschwester meldete ihren Boss 2016 bei der Universitätsleitung. Anstatt den Arzt anzuzeigen, gab die Uni nach einer internen Untersuchung Tyndell die Möglichkeit, frühzeitig in Pension zu gehen. Mit vollem Gehaltsausgleich. Erst durch den Zeitungsartikel begann die Polizei zu ermitteln und verhaftete den 74-Jährigen wegen sexueller Gewalt und Nötigung in Hunderten von Fällen. Er hat sich nicht schuldig bekannt und wartet noch auf seinen Prozess.

Kronen Zeitung

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