Wirtschaftliche Folgen

„Arbeitsmarkt-Epidemie“ kann in Armutsfalle führen

Vorarlberg
25.03.2021 07:00

Zu einem gleichermaßen drastischen wie treffenden Vergleich griff die Vorarlberger Armutskonferenz in Sachen Coronakrise und deren wirtschaftliche Folgen: 24.000 Menschen würden unter milden Symptomen leiden (sie sind in Kurzarbeit), während 16.320 Personen hospitalisiert wären - als Arbeitslose.

Harsche Kritik muss sich die Bundesregierung derzeit von der Vorarlberger Armutskonferenz gefallen lassen. Der politische Fokus liege viel zu einseitig auf den Infektions- und Inzidenzzahlen, während den wirtschaftlichen Folgen wie zunehmende Armutsgefährdung und Arbeitslosigkeit zu wenig Beachtung geschenkt würde. „Wir müssen uns mit der gleichen Vehemenz, die wir bei der Bekämpfung des Virus an den Tag legen, der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit beziehungsweise der Existenzsicherung der Arbeitslosen widmen“, erklärt der Sprecher der Armutskonferenz, Michael Diettrich.

Es braucht mehr Jobs
Denn die Beschäftigungslosigkeit sei mittlerweile epidemisch. 24.000 Menschen sind in Kurzarbeit, leiden also unter „milden Symptomen“, wie es in der Aussendung heißt. Die 16.320 als vorgemerkte Arbeitslose und Schulungsteilnehmer registrierten Personen nennt Diettrich „hospitalisiert“, während rund 3000 davon „als Langzeitarbeitslose auf der Intensivstation liegen“.

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Arbeitslosigkeit resultiert aus fehlenden Arbeitsplätzen, nicht aus Arbeitsunlust

Michael Diettrich

Durchdachtes Konjunkturprogramm gefordert
Diese Situation sorgt bei der Armutskonferenz für tiefe Sorgenfalten, denn es sei zu befürchten, dass viele Menschen, die jetzt noch in Kurzarbeit sind, nach Auslaufen der staatlichen Förderungen ohne Job dastehen werden. Zudem glaubt Diettrich, dass diese „Arbeitsmarkt-Epidemie“ auch noch in den kommenden Jahren für viele „Patienten“ sorgen wird. Deshalb wird ein „durchdachtes Konjunkturprogramm“ gefordert, das zusätzliche Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor schafft. Weiters wird zum wiederholten Male eine Anhebung von Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Wohnbeihilfe und Sozialhilfe eingefordert, um eine drohende Armutsgefährdung zu verhindern. „Arbeitslosigkeit resultiert aus fehlenden Arbeitsplätzen, nicht aus Arbeitsunlust“, ist Diettrich überzeugt.

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