Die Zahlen sind noch viel dramatischer als angenommen: Mitte März stapelten sich bei den zuständigen Behörden exakt 26.015 Anträge auf Covid-Hilfsgelder. Am Land flatterten längst nicht nur 1909 Ansuchen von Beherbergungsbetrieben in die Amtsstuben der Bezirkshauptmannschaften. 1472 Anträge stellten etwa Selbstständige, darunter auch welche aus der krisengebeutelten Gastronomie. Zusätzlich verstauben auch noch 15.898 Anfragen von Unselbstständigen, die etwa durch Quarantänemaßnahmen um Geld umfielen.
Kritisch: Erst 360 Antragssteller erhielten seit März 2020 ihr Geld – 240 davon aus dem Lungau, 80 aus dem Pongau, 30 aus der Stadt und 10 aus dem Flachau. Die Hilfesuchende aus dem Tennengau und Pinzgau gingen bisher gänzlich leer aus.
Und diese magere Bilanz wird sich weiter fortziehen. Im Büro von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) geht man davon aus, dass erst in den kommenden acht Wochen „spürbar etwas weitergehen soll“ – das Land nutzt erst seit kurzem ein digitales System für die Abarbeitung der Ansuchen.
„Für Prüfungen fehlen uns die Ressourcen“
Bisher hätten die Behörden mit „hohem bürokratischen Aufwand“ die komplexen Ansuchen geprüft, immerhin gehe es um hohe Summen an Steuergeldern.
Indes kämpfen die Bezirkshauptmannschaften mit Personalnot: In Zell arbeiten derzeit 22 Mitarbeiter an den 4404 Anträgen - erst 32 wurden abgeschlossen. Wegen der Komplexität werde es „zu weiteren Verzögerungen kommen“. Man hoffe, dass es deshalb zu keinen Insolvenzfällen komme. Die SPÖ fordert daher Pauschalzahlungen für niedrige Antragssummen.
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