Ein Jahr Maske tragen

Der Stoff, der die Menschen in Rage bringt

Salzburg
21.03.2021 08:00

Die Maske ist das Symbol der Pandemie. Ein Jahr lang hat der anfangs himmelblaue Atemschutz, nun vermehrt die weiße oder auch schwarze FFP2-Maske das Erscheinungsbild im öffentlichen Raum geprägt. Wer heute im Zug oder im Geschäft keine trägt, fällt sofort auf - Streitereien sind oft die Folge. Aber: Es passiert seltener.

Polizei-Einsatz im Supermarkt. Grund: Streit um die Maske. Passiert: Freitag in Bad Hofgastein. Eine Frau trug nur die Schutzmaske. Sie wurde von Mitarbeitern gebeten, eine FFP2-Maske aufzusetzen. Die Frau geriet in Rage. Schreiereien, Beleidigungen und letztlich Strafanzeige folgten. Gerade die Menschen im Handel kennen solche Situationen allzu gut – viele haben in Geschäften ähnliche Situationen beobachtet. „Ja, es kommt schon vor, aber selten. Es hat sich aber auch gebessert“, erzählt ein Baumarkt-Verkäufer der „Krone“. Ähnliches bei einem Möbel-Riesen: „Eigentlich kommt es fast nie dazu, sehr selten. Die Leute halten sich schon überwiegend an die Regel.“ Die Polizei selbst muss auch „eher selten“ zu Masken-Streitereien ausrücken: „Meist erledigt sich das schon vor dem Einsatz“, sagt Nina Laubichler. Mit 90 Euro Strafe müssen Masken-Verweigerer rechnen – erst vor wenigen Wochen waren es noch 50 Euro.

Schwierigkeiten mit Masken-Attest

Ein weiterer Aspekt sind jene, die aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen dürfen - rechtlich wären sie mit einem Attest von der Maskenpflicht befreit. In der Realität aber funktioniert es nicht, wie Alltags-Situationen und Berichte gefälschter Atteste zeigen. Eines wird aber wohl von allen noch müde belächelt: das richtige Tragen der Maske. Zumindest das lässt sich noch lernen.

Psychologe: „Es hat mit der Einstellung zu tun“

Wie kann es sein, dass ein Mitbürger nach einem Jahr Pandemie noch immer beispielsweise im Geschäft die Maske verweigert? Diese Frage stellte die „Krone“ dem Psychologen Alexander Gappmaier: „Aus psychologischer Sicht hat es mit der Einstellung zu tun. Es gibt zwei Gründe für ein solches Verhalten: die emotionalen und die rationalen. Bei emotionalen Gründen ist das Verhalten schwer korrigierbar. Handelt es sich um rationale, kognitive Gründe, so könnte ein Lerneffekt durchaus zu einer Korrektur der Einstellung führen.“ Ein Pauschalieren sollte vermieden werden, zu differenzieren sei wichtig, so der Salzburger Experte, der auch betont: „Nach einem Jahr die Maske aus rationalen Gründen zu verweigern, ist wenig wahrscheinlich.“ Den emotionalen Maskenverweigerern „geht es ohnehin nicht um die Maske“, weiß Gappmaier.

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