Blauzungenkrankheit

Impfrebellen-Fall: Staatsanwalt ermittelt

Kärnten
18.12.2010 15:01
So schnell kann sich das Blatt wenden: Weil ein Feldkirchner sich geweigert hatte, seine Ziegen gegen die Blauzungenkrankheit impfen zu lassen, drohte ihm, wie berichtet, sogar Gefängnis. Das bleibt ihm jetzt erspart. Dafür ermittelt der Staatsanwalt gegen diejenigen, die für dieses Urteil verantwortlich sind.

Die Beharrlichkeit hat sich für Ernst Kraschl offenbar ausgezahlt. Der Ziegenbauer hätte eine Ersatzfreiheitsstrafe antreten sollen, weil er die ihm von der Bezirksbehörde aufgebrummte und vom Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) bestätigte Geldstrafe von 120 Euro nicht bezahlen wollte. "Ich hätte mich sogar einsperren lassen, weil ich diese Ungerechtigkeit nicht dulden kann. In anderen Bundesländern sind Urteile gegen Impfverweigerer wieder aufgehoben worden."

Das ist auch Landeshauptmann Gerhard Dörfler zu Ohren gekommen. Er hat deshalb die Geldstrafe für Kraschl übernommen. Dörfler: "Das habe ich aus meinen Verfügungsmitteln bezahlt. Die umständliche Umgangsform des Gesetzgebers gegenüber den Bürgern ist unerträglich. Das ganze Verfahren hat schon mehr gekostet als die Sache eigentlich wert ist."

Für die Verantwortlichen für dieses Urteil könnte es jetzt noch unangenehm werden. Kraschl hat nämlich Anzeige wegen Amtsmissbrauchs eingebracht. Der Staatsanwalt hat bereits Ermittlungen eingeleitet.

von Johann Palmisano, "Kärntner Krone"
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