Auftragsflut

Dem Handwerk gehen nun die Mitarbeiter aus

Salzburg
24.02.2021 08:30
Salzburgs Handwerksbetriebe sind alarmiert: Inmitten der Virus-Krise steuern viele Betriebe auf ein Auftragshoch zu. Fachkräfte sind allerdings Mangelware – trotz 28.662 Arbeitslosen und 41.183 Menschen in Kurzarbeit. „Wenn wir niemanden finden, werden wir wohl Aufträge ablehnen müssen“, sagt etwa auch der Elixhausener Schlossermeister Ewald Mathé.

Abwarten und Tee trinken. Dafür haben Salzburgs Handwerksbetriebe momentan nur wenig über: Selbst in mitten der Krise füllen sich die Auftragsbücher rasant. Nur: Fachkräfte zum Abarbeiten der vielen, eingelangten Aufträge sind rar.

Wie etwa auch beim Elixhausener Schlossermeister Ewald Mathé, der seit gut drei Monaten händeringend einen Gesellen und einen Meister sucht. „Es findet sich momentan niemand. Wir haben bereits via AMS, Vereine, WhatsApp und in unserem Freundeskreis intensiv gesucht“, sagt Mathé.

Viele potenzielle Mitarbeiter sind momentan noch gebunden, sagt der Flachgauer. „Die Leute sitzen daheim noch in der Kurzarbeit und haben nichts zu tun, während wir momentan sehr viel Arbeit für sie hätten“, erklärt Mathé, der momentan fünf Mitarbeiter beschäftigt.

Exakt 1008 Stellen waren Ende Jänner offen
Allein ist der Schlossermeister mit diesem Problem nicht: 1008 Fachkräfte im Handwerk wurden landesweit Ende Jänner gesucht. Auch der Tamsweger Haustechniker Florian Steinwender will bis zu zehn neue Mitarbeiter finden – vom Lehrling, Lagerarbeiter bis hin zum Techniker.

Speziell die Suche nach Lehrlingen gestaltet sich dabei schwierig. „Der Kampf um die Jungen spitzt sich zu, auch die Schulen kämpfen um den Nachwuchs, die Krise macht das nicht leichter“, berichtet Steinwender, der derzeit 30 Mitarbeiter beschäftigt.

Zudem erschwerend: Die anstehende Pensionierungswelle. „Es dauert im Schnitt zehn Jahre, bis ein Fachmann selbstständig Projekte durchführen kann“, sagt Steinwender der „Krone“.

AMS-Chefin Jacqueline Beyer sieht momentan nur wenig Möglichkeiten, den Fachkräftemangel zu lindern – das „Symptom“ daure auch in der Krise an. „Wir können nur appellieren, dass mehr Menschen ausgebildet werden“, sagt Beyer.

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