Aus dem Standortstreit um ein neues Salzburger Kulturhaus mit Proberäumen für die freie Szene wird nun ein Politstreit um Kompetenzen und Transparenz. „Ich will mich nicht gegen den Stadtteil Gnigl sperren. Es geht darum, dass die Kulturszene, die jahrelange Arbeit und Know-how in das ursprüngliche Rauchmühle-Konzept gesteckt hat, auch beim Alternativstandort gehört wird. Proberäume, gerade im Bereich Theater und Tanz, brauchen Multifunktionalität und weisen eine hohe Komplexität auf. Nun wird seit Oktober geplant und keiner spricht mit uns oder zumindest mit den Künstlern“, befürchtet Bürgerlisten-Gemeinderat Markus Grüner Musil einen Pfusch „wie damals bei den Proberäumen der ARGE“.
Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) sieht das Projekt auf den Hannak-Gründen noch in der Startphase und die Forderung nach mehr Transparenz als verfrüht. „Dass wir schon seit Oktober mit diesem Standort planen, ist eine Lüge. Wir haben lange nach Alternativen gesucht und sind noch immer bei der Grobplanung. Raumkonzept und technische Ausstattung der Proberäume werden genau so sein, wie sie damals mit den Kulturvereinen für die Rauchmühle erarbeitet worden sind. So viel Kompetenz kann man meinen Mitarbeitern im Kulturamt schon zutrauen“, kontert Auinger.
„Genau dieses Vertrauen in Auinger haben wir nicht mehr“, sagt Grüner-Musil. Doch langsam scheint die Salzburger Kultur-Eiszeit - trotz verhärteter Politfronten - aufzubrechen. Auinger hat zur Causa einen Gesprächstermin mit der Initiative Salzburg 2024 vereinbart, Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) mit dem Kultur-Dachverband.
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