Ein heißer Tipp von Kärntner Beamten brachte das Landeskriminalamt Salzburg (LKA) im März 2019 auf die Spur der Bande. „Das Suchtgift ist über Slowenien nach Österreich gekommen und dann weiterverteilt worden“, erklärt LKA-Leiter Christian Voggenberger. Bei den Nachforschungen stellten die 16 Ermittler fest: „Im Schnitt einmal pro Woche fuhren Kuriere von Villach in den Pongau.“ Dort lagerten die Bandenmitglieder die Drogen in Bunkerwohnungen – teils durch Notstandshilfe finanziert. In Schwarzach verarbeiteten sie das Rauschgift mit einer Presse zu Blöcken.
Zehn Verdächtige waren die Drahtzieher vom Pongau aus, der Rest der Bande vertickte den Stoff in Oberösterreich, dem Pinzgau und in der Stadt Salzburg.
Bande trieb Schulden mit Schusswaffen ein
In der Organisation folgten die Banden-Mitglieder einer klaren Hackordnung. Blieben Zwischenhändler innerhalb der Organisation Geld schuldig, setzten die Bosse auf Drohungen mit Schusswaffen.
Nach mehr als einem Jahr waren schließlich genug Beweise gesammelt, um die Bande hochzunehmen. Am 1. Juli 2020 klickten bei österreichweit 15 Razzien für elf Zielpersonen die Handschellen. Seit diesem Februar stehen die Ausmaße des Drogennetzwerks fest: Von März 2019 bis Juli 2020 schafften Kuriere acht Kilogramm Cannabis im Wert von 34.000 Euro nach St. Johann. Kokain, Speed und Cannabis im Gesamtwert von 100.000 Euro wurde bei den Razzien gefunden.
LKA-Schätzungen zu Folge wurden 15 Kilo Koks, 30 Kilo Speed, 100 Kilo Cannabis und zwei Kilo Heroin im Gesamtwert von 3,2 Millionen Euro an 160 Abnehmer in Salzburg und Braunau verkauft. Ein Kroate (36) und ein Mazedonier (25) sitzen als Hauptverdächtige in U-Haft. Ein weiterer Bandenboss aus Bosnien und zwei Landsleute (40, 23, 29) sind zur Fahndung ausgeschrieben. Auch wegen Sozialbetrugs wird ermittelt.
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