GUTEN MORGEN

Wieder zum Wirt | Befürchtung

Es ist ein Jubiläum, auf das wir gerne verzichtet hätten: Am 25. Februar vor einem Jahr traten die ersten Corona-Fälle in Österreich auf. Deshalb wird jetzt viel analysiert, zurückgeschaut. Und versucht, nach vorne zu blicken. Allzu rosig sind die Aussichten freilich nicht. „Corona ist leider Teil unseres Lebens geworden. Wir werden mit dem Virus und den ständigen Veränderungen leben müssen“, sagte gestern etwa Prof. Günter Weiss von der Innsbrucker Medizin-Uni, der als einer der weniger aufgeregten Experten wahrgenommen wird. Die bedingt positive Botschaft, die vermittelt wurde: Samt (erheblicher) Dunkelziffer dürften etwa 15 Prozent der Österreicher bereits eine Infektion hinter sich haben und damit zumindest temporär immun sein. Ein kleiner Hoffnungsschimmer zeichnet sich jetzt auch für die Gastronomie ab - und damit für uns Gäste: Nach einem Gipfelgespräch zwischen Bundeskanzler Sebastian Kurz und Gastro-Vertretern stellte der Kanzler Öffnungsschritte noch im März in Aussicht - freilich dürfen wir nur dann wieder zum Wirt, „wenn die Zahlen passen“. Entschieden werden soll das frühestens am 1. März, also knapp vier Monate nach der Schließung aller Gastronomiebetriebe in Österreich. Wünschen wir uns und unseren Wirten also inständig, dass die Zahlen dann auch passen. Das liegt ja, wie immer wieder zu Recht betont wird, nicht zuletzt an jedem einzelnen von uns.  

Gestern bekräftigte auch die türkise Verfassungsministerin (und Ex-Richterin) Karoline Edtstadler den Wunsch der ÖVP nach Installierung eines „unabhängigen Bundesstaatsanwaltes“. Das wünschen sich die Türkisen allerdings erst seit dem Aus- und Aufbrechen der Causa Blümel, zuvor war die ÖVP strikt gegen so eine Position. So macht man sich nach so einem dramatischen Meinungsschwenk in der Politik auch gleich Gedanken über die Hintergründe. Das tut in der heutigen „Krone“ auch Conny Bischofberger in ihrer „Moment“-Kolumne, wenn sie meint, dass die Beweggründe auch einfach sein könnten, „dass Türkis einen weisungsfreien Vertrauten an die Spitze der Entscheidungskette in der Justiz setzen möchte.“ Bischofberger untermauert diese Befürchtung mit den bekannten Usancen in Österreich und schreibt: „Die meisten Posten werden in diesem Land … noch immer parteipolitisch besetzt - bis hin zum Schulinspektor.“ Fast zu hoch gegriffen. Das fängt auch in der Schule schon tiefer an. Beim Schuldirektor, oft auch bei einfachen Lehrerposten. Da wäre noch viel an Objektivierung fällig!

Einen schönen Tag!

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