106.280 Mal haben die Arbeits- und Sozialrechtsexperten sowie der Insolvenzschutzverband für Arbeitnehmer hilfesuchende Kärntner 2020 kostenlos beraten, das sind um ein Viertel mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt wurden 46,4 Millionen Euro erkämpft. In vielen Fällen ging es um die Abrechnung bei Kurzarbeit.
„Um die Anfrageflut von 106.280 Beratungen zu bewältigen, haben unsere Mitarbeiter teilweise sieben Tage in der Woche durchgearbeitet“, sagt Susanne Kißlinger, Leiterin der Arbeits- und Sozialrechtsabteilung der Kärntner Arbeiterkammer. Von den 106.280 Beratungen wurden mehr als 80.000 telefonisch beantwortet, es gab fast 13.000 persönliche Gespräche, und knapp 10.000 Anfragen wurden schriftlich in der AK Klagenfurt und in den sechs Bezirksstellen erledigt.
Das Jahr 2020 hat auch unsere Experten verstärkt gefordert und bestätigt, dass der kostenlose Rechtsschutz nicht mehr wegzudenken ist. Seit 29 Jahren kämpfen wir für die Rechte der Arbeitnehmer, es wurden 461,4 Millionen Euro erstritten.
AK-Präsident Günther Goach
Corona erschwerte Arbeitsalltag
Hauptthema bei den Anfragen waren die Abrechnungen im Zuge der Kurzarbeit sowie die Auflösung von Arbeitsverhältnissen und Beratungen zum Kinderbetreuungsgeld. Dazu Kißlinger: „Die unzähligen Gesetzesänderungen und neuen Verordnungen erschwerten zusätzlich den Beratungsalltag. Ich verweise hier beispielsweise auf die Sonderbetreuungszeit und die Bestimmungen für Risikogruppen.“
46,4 Millionen Euro erkämpft
Im Arbeitsrecht wurde im vergangenen Jahr 632 Mal der Klagsweg beschritten, dabei wurden rund vier Millionen Euro für die Dienstnehmer erkämpft. Mehr als 1000 Klagsfälle wurden im Sozialrecht abgeschlossen, 506 davon wurden vor Gericht gewonnen. Der erstrittene Gesamtwert beträgt 35,1 Millionen Euro. Auch Dienstnehmer von durch Insolvenz betroffene Firmen kamen mit AK-Unterstützung zu ihrem Geld, in Summe zu 4,5 Millionen Euro.
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