Streetwork

„Die Folgen für die Jugend sind nicht klar“

Salzburg
18.02.2021 20:00

Ob Gespräch, Behördengang oder Formular-Scan: Patricia Dürager und Markus Brunnauer versuchen, Jugendlichen das Leben etwas leichter zu machen. Sie sind Streetworker in Hallein. Sie erzählen, warum die Pandemie ihre Arbeit viel schwieriger macht, die Gespräche mit Jugendlichen aber trotzdem immer mehr werden.

Streetwork heißt übersetzt „Sozialarbeit auf den Straßen“ - und genau das beschreibt es am besten. „Wir versuchen niederschwellig mit den Jugendlichen in Kontakt zu treten. Wir sagen meistens einfach hallo - dann sehen wir eh, ob jemand mit uns reden möchte oder nicht“, ergänzt Kollege Markus Brunnauer.

Die Hilfe da, wo sie gerade gebraucht wird

Dabei ist den Mitarbeitern der Caritas Street Work eines wichtig: Nichts muss, alles kann. „Wenn jemand 15 Termine immer wieder absagt, ist das auch in Ordnung. Vielleicht wird es beim 16. Mal etwas“, erklärt Patricia Dürager. Die Hilfe kann unterschiedlichste Formen annehmen. Sei es das persönliche Gespräch über Probleme daheim, die Begleitung zur Polizei oder die Hilfe beim Ausfüllen von Formularen. Ein Vertrauensverhältnis ist dabei das A und O. „Viele unserer Jugendlichen kommen aus schwierigen Verhältnissen. Um helfen zu können, ist es wichtig, Vertrauen aufzubauen“, erklärt Brunnauer.

Homeschooling ohne Technik ist unmöglich

Vertrauen aufbauen funktioniert über häufigen Kontakt. Genau das war aber im letzten Jahr schwierig. „Schreiben oder telefonieren ist einfach nicht das gleiche“, sind sich beide Streetworker einig. Und nicht nur das auch Homeschooling, Arbeitslosigkeit der Eltern und fehlende Soziale Kontakte machen den Jugendlichen sehr zu schaffen. „Wir haben auf jeden Fall gemerkt, dass die Jugendlichen viel mehr Gesprächsbedarf hatten. Aber was die Langzeitfolgen der Pandemie für die Jugend sind, ist noch nicht klar“, sagt Markus Brunnauer. Was aber klar ist: „Homeschooling funktioniert in einem Haus mit Laptop und Internetverbindung gut. Es funktioniert nicht in einer 50 Quadratmeter-Wohnung ohne Computer vom Smartphone aus. Und diese Fälle gibt es auch“, sagt Dürager. 

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Salzburg



Kostenlose Spiele