Schrifstellerin Katharina Ferner dichtet jeden Samstag für die „Krone Salzburg“.
valentin
ich verbrauche zeit in
möglichst
großen mengen bis
zum dich-wiedersehen
die frostbeulen
häufen sich
klirrende ungeduld
schlammspaziergänge
sammle funkensprühen
und verballtes
süßigkeitenpapier
vom waldboden auf
noch ein weiteres
wochenende
leere
ins frischgewaschene
kissen atmen
ich verbrauche
badewannenwasser
in seeträchtigen
ausmaßen
ziehe morgenrunden
in eiseskälte
um mir klarheit
zu verschaffen
während du
am flughafen
festhängst
schrumpfen
die erinnerungen
zu einem würfel
zusammen
lass mich raten
in welcher
reihenfolge
die zahlen
deines tickets
aufeinandertreffen
was ergeben sie
kennst du noch
dieses spiel mit den
straßenbahnkarten
es war ein wintertag
vor einigen jahren
als wir uns begegneten
als gedränge
ein alltäglicher zustand
man einander bei allen
sich bietenden
gelegenheiten
an der hand hielt
ohne weiter darüber
nachzudenken
valentin
i ziag di zeit
in meglichst longe
bahnen
bis wia uns
endli wiedasegn
mi friat dauand und
zwida bin i scho
schlurf im schlamm
somme funkn und
zaumgwuzlts
zuckerlpapia
vom woidbodn auf
no a wochnend
saubare poista
und ka spua vo dia
i ziag tempo
in da bodewonn
ois warat s a see
bis gmiat aufklort
während du
a zwida
am flughofn
festhängst
schrumpeln di
erinnarungen
zu am würfal
zaum
loss mi rotn
in wöcha reihnfolgn
de zoin auf deim ticket
stengan
wüvü mocht s aus
kennst no des spü
mit de tramkortn
an am wintatog
vor a poa joa
wia ma uns troffn hom
a gwurlat
dass gonz aus woa
eh normal domois
und wia hom dauand
handalghoitn
ois warat ma
zaumgschwoaßt
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.