Prozess in Innsbruck

Brand nach Liebes-Aus: Dreieinhalb Jahre Haft

Tirol
09.02.2021 08:00

Offensichtlich aus Rache, Wut und Gekränktheit legte ein heute 40-jähriger Tiroler im Oktober des Vorjahres in einer Innsbrucker Mietwohnung einen Brand. Nur durch Zufall kam es zu keinem Inferno. Nun muss der an einer kombinierten Persönlichkeitsstörung leidende Mann für mehrere Jahre hinter Gitter.

„Ja, Frau Rat, ich bin schuldig“, zeigte sich der derzeit arbeitslose Informatiker am Innsbrucker Landesgericht reumütig. Zwei Tage nachdem ihm seine Lebensgefährtin den Laufpass gegeben hatte, war der Mann durchgedreht.

Symbol für den Teufel auf Fußboden ausgelegt
Mitten in der Nacht wachte der Kunstliebhaber auf und holte vier Autoreifen samt Felgen, mehrere Bilder sowie Farbtöpfe aus dem Keller. Mit Klopapier und Küchenrollen schaffte er im Wohnzimmer ein „Kunstwerk“, verstreute Kaffeebohnen und schrieb damit dreimal die Zahl 6 auf den Fußboden – das Symbol für den Teufel. Dann verbarrikadierte der Angeklagte auch noch die Wohnung der Nachbarn, in der ein acht Monate altes Baby schlief, rauchte einen Joint, trank ein Cider, zündete den Haufen an und fuhr nach Salzburg. Zwei Tage später klickten die Handschellen.

Geschlossene Fenster verhinderten Großbrand
Wenn die Fenster zerborstet und Sauerstoff in die Wohnung gelangt wäre, hätte es laut einem Gutachten wohl ein Inferno gegeben. So endete die Tat zwar mit einem Sachschaden von knapp 30.000 Euro, aber zum Glück ohne Verletzte.

Für den Schöffensenat rund um Richterin Helga Moser sprach vieles gegen eine Kurzschlussreaktion. Nicht rechtskräftiges Urteil: Dreieinhalb Jahre Haft. Der Verteidiger meldete Strafberufung an.

Samuel Thurner, Kronen Zeitung

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