Anfangs hatten sie ein gutes Verhältnis. Mit 2015 begann er aber, ihr Komplimente zu machen. Daraus wurden sexuelle Bemerkungen, die letztlich in erniedrigende Übergriffe mündeten, wie Staatsanwältin Elena Haslinger ausführte: „Er hat sie bestraft, wenn sie bei den Übergriffen nicht mitmachte.“ Aus Angst ging die Frau auch nicht zur Polizei. Es folgte ein psychischer Zusammenbruch mit mehreren Wochen Krankenstand, Gewichtsverlust und Suizidversuch. Doch er machte mit den Demütigungen weiter, streute Gerüchte, grapschte und forderte auch Nacktbilder, so Haslinger. 2018 vertraute sie sich einem Kollegen an. Er verlor seinen Job.
Opfer leidet an psychischen Folgen
Ein Sachverständiger attestierte eine posttraumatische Belastungsstörung – eine Art Traumata. Doch Verteidiger Roland Reichl meinte: „Das Opfer hatte die psychische Störung bereits vorher.“ Als „nicht schuldig“ bezeichnete sich der Ex-Vorgesetzte und zweifache Vater gegenüber Richterin Martina Kocher: Er habe keiner einzigen Kollegin Komplimente gemacht und hatte kein sexuelles Verhältnis mit dem Opfer. Nur einmal habe er „geile Sau“ auf ihre Nacktfotos geantwortet. Sonst leugnet er alle Vorwürfe – und erklärt sich teils damit, dass die Sache ein Komplott gegen ihn sei. Urteil folgt morgen.
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