Geschockt saß die Angestellte der Poststelle in der Botschaft vor dem Kuvert, aus dem das weiße Pulver rieselte, und begann am ganzen Körper zu zittern. Sofort informierte sie Mohammad Saad Oudah, der wiederum das Innenministerium. Bei dem tödlichen Milzbrand-Erreger darf keine Sekunde unnötig verschwendet werden.
Politisches Motiv oder Racheakt eines Ex-Mitarbeiters?
"Das Pulver wird genauestens analysiert", erklärt Außenamtssprecher Peter Launsky-Tieffenthal. Ein erster Schnelltest hätte keinen Befund ergeben, hieß es. Die erste Diagnose nach dem Groß-Alarm: Ein politisches Motiv scheint derzeit eher nicht denkbar. "Es könnte sich vielmehr um den Racheakt eines geschassten Ex-Mitarbeiters handeln", so ein Mitarbeiter der Botschaft hinter vorgehaltener Hand.
Im Dezember 2008 waren zuletzt ähnliche Briefe an russische Stellen in Österreich und an die US-Botschaft verschickt worden. Der Inhalt war Traubenzucker, nicht Anthrax-Sporen, mit denen es im Jahr 2002 weltweit Drohungen gegeben hatte.
von Michael Pommer, Christoph Budin (Kronen Zeitung) und wien.krone.at
Symbolbild
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