Im vergangenen Jahr:

Jeder dritte Arbeitnehmer brauchte Rat und Hilfe

AK Niederösterreich-Präsident Markus Wieser

(Bild: Alexandra Kromus/AK Niederösterreich)

Was bedeutet die Kündigung mit Wiederanstellungszusage? Welche Fristen und Abfertigungen gibt es? Wie schaut es mit Urlaub und Kurzarbeit aus? Die Fragen, die Corona sozialrechtlich aufwarf, führten zu einem Ansturm bei der Arbeiterkammer. 190.000 Niederösterreicher suchten im Vorjahr dort nach Antworten.

Ein Viertel mehr Beratungen als noch 2019, bei den telefonischen Terminen gar ein Plus von 40 Prozent – die Leitungen der Arbeiterkammer glühten im vergangenen Jahr. Gestern wurde Bilanz gezogen: Natürlich beherrschte Corona auch hier alles. Vor allem Fragen zu Kündigungen, Kurzarbeit & Co. wurden gestellt. Und führten in Folge auch zu vielen Interventionen. „Im Jahr 2020 konnten wir für unsere Mitglieder rund 46 Millionen Euro erkämpfen“, sagt Präsident Markus Wieser.

Durch Corona sind wir mit ständig neuen Fragen konfrontiert. Die Fülle an neuen Gesetzen, Novellen Verordnungen macht es da nicht leichter.

Markus Wieser, Präsident der NÖ Arbeiterkammer

Er sparte aber nicht mit Kritik am Bund, denn oft würden zwischen den Ankündigungen der Regierung und den rechtlichen Bestimmungen mehrere Wochen vergehen. „In der Zwischenzeit sind viele verunsichert, suchen bei uns nach Rat, den wir aber auch nicht immer geben können“, wünscht sich Wieser schnellere Abläufe. Bei der praktischen Umsetzung der Gesetze seien die Sozialpartner dann ohnehin gefragt: „Da sollte man uns auch bei der Erstellung mehr einbinden“, so der Arbeitnehmervertreter.

Thomas H. Lauber, Kronen Zeitung