Weltpremiere

22-stündige Tumor-OP am Uniklinikum Salzburg

Salzburg
26.01.2021 19:30

Ein 19-köpfiges Team des Uniklinikums Salzburg verband bei einer Tumor-OP am Schädel erstmals moderne Navigation, Bildgebung und 3D-Druck.

22 Stunden lang operierten die Ärzte am Salzburger Uniklinikum am Schädel einer 53-jährigen Patientin. Die Frau litt mehr als zehn Jahre lang an einem Meningeom: Dieser an sich gutartige Tumor führte im Schädel zu einem langsamen unkontrollierten Knochenwachstum, das vor allem die linke Seite inklusive Auge und Sehnerv betraf. Die Frau litt ständig an heftigen Schmerzen, erblindete am linken Auge und konnte ihren Alltag zuletzt nur mehr mit starken Schmerzmitteln halbwegs ertragen. Nun hat diese Leidensgeschichte ein Ende.

Fünf Chirurgen operierten gleichzeitig
An der Uniklinik für Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen (HNO) in Salzburg wurde ein weltweit einzigartiger Eingriff vorgenommen. Dieser wurde vom 19. auf den 20. Jänner durchgeführt. Erstmals wurden dabei zwei innovative Hightech-Systeme für den OP-Saal verbunden: Das digitale Navigationssystem „Curve“ der Firma Brainlab ermöglicht vor, während und nach einem chirurgischen Eingriff einen nahtlosen Zugriff auf Patientendaten, Befunde und Bilder.

Das digitale Ring-Röntgensystem „LoopX“ des Salzburger Unternehmens medPhoton liefert dazu hoch aufgelöste Bilder aus präzise definierten Bereichen bei gleichzeitig geringer Strahlenbelastung für die Patienten.

Die Verbindung dieser modernsten Technologien machte es möglich, dass die Oberösterreicherin von fünf Chirurgen gleichzeitig operiert werden konnte: Am Schädel wurde die betroffenen Bereiche operativ entfernt und zum einen durch Implantate aus Peek-Kunststoff und zum anderen durch ein Knochen- und Haupt-Transplantat ersetzt, das während der OP aus dem Oberschenkel entnommen wurde. 

Oberarzt: „Patientin geht es Umständen entsprechend sehr gut“
„Der Patientin geht es den Umständen entsprechend sehr gut“, berichtet Oberarzt Simon Enzinger: Man werde in weiterer Folge vom Eingriff so gut wie nichts mehr sehen. Das linke Auge musste zwar vollständig entfernt werden. Dank der neu geformten Augenhöhle kann jedoch ein Glasauge eingesetzt werden, das optisch fast nicht vom eigenen Auge unterschieden werden kann.

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