Der Winter ist da

Mittelmeer-Tief bringt Schnee bis in die Niederungen

Österreich
27.11.2010 13:35
Das erste Adventwochenende hat in Österreich mit winterlicher Stimmung begonnen. Verantwortlich dafür ist ein Mittelmeer-Tief, das in der Nacht auf Samstag über unser Land gezogen ist. Schnee fiel bis in die Niederungen.

"Am meisten Neuschnee gab es dabei entlang des Alpenhauptkammes mit 15 bis 25 Zentimetern", so Barbora Stuhl, Meteorologin an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Doch auch in den Niederungen wurden bis zu zehn Zentimeter gemessen. Selbst in Wien lagen auf der Hohen Warte vier Zentimeter der weißen Pracht. Für Ende November nichts Außergewöhnliches - "im November 2007 fielen innerhalb von 24 Stunden sogar 13 Zentimeter Schnee", so die Expertin.

Minus 24 Grad in Tirol
Während die Schneefälle im Osten erst in der Nacht auf Samstag niedergingen, lockerte die Bewölkung überall sonst bereits ein wenig auf. Dadurch wurde es aber stellenweise klirrend kalt. In Tirol wurden am Brunnenkogel etwa minus 24 Grad Celsius gemessen, allerdings auf 3.440 Metern Seehöhe. Selbst in den Niederungen sank das Thermometer auf bis zu minus zehn Grad. In Zeltweg in der Steiermark lag der Tiefstwert beispielsweise bei minus 9,7 Grad.

Schon am Sonntag dürfen wir durch die Tiefdrucktätigkeit im Mittelmeer mit den nächsten, teils ergiebigen Schneefällen rechnen. "Die Wetterlage ist ähnlich wie am Freitag", prognostiziert Stuhl. Von Südwesten werden sich im Tagesverlauf somit wieder Schneefälle auf ganz Österreich ausbreiten, die sich während der Nacht noch intensivieren.

"Am meisten Neuschnee ist entlang und südlich des Alpenhauptkammes zu erwarten, dort rechnen wir mit 20 bis 30 Zentimetern", so die Meteorologin. Aber auch im Südosten sowie im östlichen Flachland können es bis zu 15 Zentimeter werden.

Schwerer Unfall bei Schneetreiben
Am Freitag war der Winter in Österreich angekommen. Ein Adria-Tief bescherte bereits am Vormittag Oberkärnten, Teilen Tirols und Vorarlberg Schneefälle. Auf einigen Berg- und Passstraßen galt Kettenpflicht. Im Lauf des Tages kam es dann zu einigen Unfällen. So starben in der Obersteiermark zwei Menschen, weil ein Lkw bei leichtem Schneefall ins Schleudern geriet und einen Pkw touchierte (siehe Infobox).

Acht Männer verirrten sich in Kärnten
Acht Techniker und Monteure haben sich am Freitag in Kärnten im Bereich der Petzen verirrt. Sie wurden nach sieben Stunden am späten Abend unverletzt gerettet. Die Arbeiter hatten den Mast für eine Windmessanlage in knapp 2.000 Metern Seehöhe aufgestellt. Das Team war mit einem Hubschrauber auf den Berg geflogen worden. Durch den einsetzenden Schneefall konnte der Helikopter die Männer aber nicht mehr abholen. Gegen 16 Uhr machte sich die Gruppe auf den Weg ins Tal, die Männer wollten sich bei der sogenannten Wackendorferalm abholen lassen. Als es dunkel wurde, verirrten sie sich und suchten bei einer kleinen Jagdhütte Unterschlupf.

Feuerwehr und Bergrettung suchten stundenlang nach den Arbeitern, sie wurden schließlich anhand von GPS-Koordinaten gefunden, die einer von ihnen telefonisch übermittelt hatte. Die Männer wurden erschöpft und unterkühlt, aber unverletzt ins Tal gebracht.

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