Rund um Globus

Raumfahrer der ISS rutschten 16 Mal ins neue Jahr

„Happy New Year!“ - so hieß es für die siebenköpfige Besatzung der Internationalen Raumstation ISS zu Silvester gleich 16 Mal. Alle eineinhalb Stunden umrundet die schon etwas in die Jahre gekommene Station den Planeten. Das erste Mal konnten die Raumfahrer bereits um 13 Uhr (MEZ) anstoßen.

Der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zufolge wurden zum neuen Jahr auf einem festlich gedeckten Tisch unter anderem mit Kaviar belegte Brote serviert. Die Raumfahrer wollten sich gegenseitig beschenken.

Die ISS-Crew (v.v.l.): Shannon Walker, Victor Glover, Mike Hopkins und Soichi Noguchi. Dahinter und (v.h.l.) Kate Rubins, Commander Sergey Ryzhikov und Sergey Kud-Sverchkov im November 2020.

(Bild: NASA TV via AP)

Eine Rakete hatte zuvor Nachschub mit Überraschungen zum Weihnachtsfest und zum neuen Jahr geliefert. Zurzeit halten sich auf dem mehr als 20 Jahre alten Außenposten der Menschheit insgesamt sieben Raumfahrer auf.

Wie ihre Vorgängerin „Mir“ ist die ISS mittlerweile in die Jahre gekommen. Seit fast 22 Jahren schwebt sie 400 Kilometer über der Erde. Seit Wochen gerät sie wegen ihrer Pannen und enormer Kosten in die Schlagzeilen - und weniger wegen wissenschaftlicher Arbeit. Offiziell bleibt die Station, deren „Systeme immer älter“ werden, bis 2024 in Betrieb. „Eine Verlängerung der Betriebszeit hängt von technischen und politischen Fragen ab, die mit den Partnern erörtert werden.“

Soichi Noguchi (r.) umarmt Astronautin Kate Rubins

(Bild: NASA TV via AP)

(Bild: NASA)

Wunden „geheilt“, doch Zeit für Aus
Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin hielt noch vor wenigen Monaten eine Zukunft der ISS bis 2030 für realistisch. Nun ist seine Wortwahl deutlich zurückhaltender geworden. Die Station lasse wissen, es sei für sie Zeit, „in Pension zu gehen“. Zwar würden die Wunden weiter „geheilt“. Es gehe aber dem Ende entgegen. Weltraum-Touristen könnten für zusätzliche Einnahmen sorgen. Russland plant außerdem, mit einem neuen Forschungsmodul die Station zu vergrößern.