„Persönlich“

Weihnachtskolumne von Ombudsfrau Barbara Stöckl

Symbolbild.

(Bild: winyu/stock.adobe.com)

Jeden Tag blicken wir auf die Zahlen. Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus, Zahlen, die Spitalsauslastung, Belegung der Intensivstationen angeben. Todesfälle. Doch diese Zahlen, die uns im vergangenen Jahr so beschäftigt haben, sind keine „mathematische Größe“. Das sind immer Menschen.

Es sind Menschen mit Namen, Geschichten, Träumen, Plänen. Menschen mit Freunden und Angehörigen. Die wirkliche Realität, das sind die Menschen hinter den Zahlen. Wenn wir die tägliche Post in der Ombudsredaktion bekommen, wird uns das klar. Es sind Menschen, die uns ihre Sorgen, Nöte, ihre Geschichten anvertrauen und Hilfe erwarten. Danke für das Vertrauen. Wir versuchen immer zu helfen, auch wenn es nicht immer gelingen kann. Wir spüren, es sind Menschen, wenn sie uns verzweifelt anrufen. Oft froh sind, jemand gefunden zu haben, der zuhört. In Briefen, mit zittriger Hand geschrieben. Mein erstes Dankeschön in diesem herausfordernden Jahr geht an mein Team, das mit großem Engagement, mit Genauigkeit und Geduld dieser Aufgabe nachgeht.

Barbara Stöckl ist die Ombudsfrau der Kronen Zeitung.

(Bild: Reinhard Holl)

Das Jahr war nicht einfach, die tägliche Redaktionssitzung musste weitgehend als Videokonferenz stattfinden, was für alle anstrengend war und ist. Hinter Nummern die Menschen nicht zu vergessen, das bleibt eine große Aufgabe. Danke am Ende dieses Jahres allen Kooperationspartnern, Firmen, Behörden, auch sie waren besonders gefordert. Trotzdem auch Einzelfälle menschlich zu lösen, bleibt eine besondere Qualität unseres Miteinanders. Und eine große Aufgabe für das kommende Jahr. Den Menschen sehen. In seiner Kleinheit. Das ist doch auch Weihnachten! Wir feiern die Geburt eines Kindes, das nackt im Stroh lag, in einem kalten Stall, der mühsam gefunden wurde. Die Geschichte lebt auch 2020 Jahre später. „Herbergssuche“ bleibt ein großes Thema. Zusammenhalten, den anderen sehen.

Ich wünsche Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest, den „Sinn“ einer schwierigen Zeit zu erkennen gelingt uns oft erst mit Abstand.

Ihre Ombudsfrau
Barbara Stöckl