Wahnhaft krank

Eigene Tochter ertränkt: Mutter eingewiesen

Salzburg
22.12.2020 13:24

Das „Warum“ quält nicht nur die Geschworenen. Die Frau (42) in der Mitte des Salzburger Schwurgerichtssaales hat ihre Tochter ertränkt, als diese in der Badewanne spielte. „Sie war überzeugt, dass ihr Kind an einer unheilbaren Krankheit litt“, erzählte die Staatsanwältin. Das Kind war gesund, die Frau aber wahnhaft krank.

Das Mädchen war ein „ganz normales Volksschulkind“, die Mutter aber hatte länger psychische Probleme: Mit 25 als Au-Pair nach Österreich gekommen, blieb sie hier, drei Ehen endeten allesamt in der Scheidung. Erst 2018 war die gebürtige Ukrainerin stationär in der Nervenklinik. „Ein erweiterter Suizid stand da schon im Raum“, führte Neuro-Psychiaterin Gabriele Wörgötter aus.

Bei der Tathandlung war die Frau „nicht zurechnungsfähig“
Die Frau stand in psychischer Behandlung, doch ihre wahnhaften Gedanken konnte sie vor den Therapeuten verheimlichen. Auch die Medikamente setzte sie selbst ab. Bis zum 9. September, als „eine Art innere Stimme ihr das Gefühl gab, dass alles keinen Sinn mehr habe, dass sie und ihre Tochter keine Zukunft hätten“. Sie ertränkte ihr Kind in der Badewanne, schnitt sich danach mit einem Messer die Pulsadern auf. Und rief selbst den Notruf.

Antrag auf Einweisung angenommen
Damals war sie laut Wörgötter nicht zurechnungsfähig: „Nun wird ihr klar, was sie getan hat“, spricht die Expertin auch von Depression. Ohne dauerhafte Behandlung bleibe die Frau eine Gefahr. Die Betroffene selbst sagte fast nichts. Die Einweisung in eine Anstalt für nicht zurechnungsfähige Rechtsbrecher ist bereits rechtskräftig.

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