Insgesamt 2,6 Millionen Transit-Lkw rollten im Coronajahr 2020 über Tirols Straßen. Das ist zwar ein leichter Rückgang zum Vorjahr, doch im breiteren Vergleich geht der Trend leider weiter steil nach oben. Die Transit-Situation sei „am Limit“, wie LH Günther Platter (ÖVP) im Landtag am Mittwoch sagte.
Der Transit, ein Tiroler Dauerbrenner, war Thema in der Fragerunde des Landtags am Mittwoch. „Welche Maßnahmen werden getroffen, um die Transitlawine endlich zu stoppen?“, fragte Grünen-Abgeordneter Michael Mingler seine Klubkollegin LHStv. Ingrid Felipe. Auch Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz) erinnerte an das uneingelöste Versprechen von 400.000 Lkw, die auf die Schiene gebracht werden sollten. Die Landesregierung steckt indessen ab, wo ihr die Hände gebunden sind. So zeigt einerseits die EU Grenzen in der Tiroler Entscheidungsfreiheit, den Transit zu beschränken, auf, andererseits kooperieren die Nachbarländer Deutschland und Italien nicht wirklich und auch der Bund trägt Verantwortung.
Hoffnung auf RoLa und BBT
Während LHStv. Felipe immer wieder von Kostenwahrheit spricht und konkret damit Mautzuschläge meint (wobei Tirol hier im Gegensatz zu Bayern und Italien schon am Limit sei) bzw. für eine Korridormaut kämpfen will, setzt LH Platter (ÖVP) seine Hoffnungen neben der RoLa in den Brennerbasistunnel, der in seinen Augen bis 2030 fertig gestellt werden muss. Trotz gesetzter Maßnahmen wie etwa Blockabfertigung, Nachtfahrverbot, sektorales Fahrverbot und dergleichen rollen jährlich zwei Millionen Lkw über Tirols Straßen, der Brenner ist im Alpenraum der meist befahrenste (und billigste) Übergang. „Die Lösung kann aber nicht sein, das Problem von uns in die Schweiz zu verlagern“, verdeutlichte Felipe, „sondern von der Straße auf die Schiene“.
Einig sind sich alle Abgeordneten des Tiroler Landtags, dass der Transit in Tirol Problem Nummer eins und das Limit der Lärm- und Luft-, aber auch der infrastrukturellen Belastung längst erreicht sei.
Nadine Isser, Kronen Zeitung
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