Alkoholtest

Vor dem Ersticken bewahrt: Geldstrafe für Helfer!

Kärnten
27.10.2020 05:48
Das ist bestimmt kein Ansporn für Zivilcourage: Fünf Jugendliche, die in Wolfsberg einen Betrunkenen vor dem Erstickungstod bewahrt hatten, haben eine Anzeige erhalten. Die Eltern müssen eine Geldstrafe berappen, weil deren minderjährige Söhne alkoholisiert waren. So will es nämlich das Jugendschutzgesetz.

Das Quintett war an der Lavant in Wolfsberg unterwegs. Da sahen die Jugendlichen am Flussufer einen schwer Betrunkenen liegen, der an seinem Erbrochenen zu ersticken drohte. Sie haben keine Sekunde gezögert, leisteten dem völlig Orientierungslosen Erste Hilfe, alarmierten die Rettung und blieben bei dem Opfer, bis Rotes Kreuz und Polizei eingetroffen waren.

Aufforderung zum Alkotest
Was dann passierte, damit hätten die couragierten Helfer nicht gerechnet: Die Polizisten forderten die fünf Jugendlichen auf, einen Alkotest zu machen. Der zeigte schonungslos auf, dass die Burschen heimlich getrunken hatten, wenn auch nicht übermäßig viel.

Fazit: eine Geldstrafe. Die Eltern sind konsterniert. Ein Vater: „Ich habe meinen Sohn dazu erzogen, bei Problemen hinzusehen. Dass man die Helfer gleich mit einem Alkotest konfrontiert, ist befremdlich.“

Bezirkspolizeichef Peter Hauser: „Die Jugendlichen haben sich vorbildlich verhalten, auch die Polizei hat korrekt gehandelt. Das ist einfach sehr blöd gelaufen.“

Bezirkshauptmann Georg Fejan: „Selbst wenn ich wollte, könnte ich die Strafen nicht erlassen.“

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