„Die Lage ist ernst“

Kurz fordert von Ländern „dringend“ Verschärfungen

Politik
15.10.2020 06:49

Angesichts österreichweit steigender Corona-Infektionszahlen - am Donnerstag wurde mit 1552 Neuinfektionen ein neuer trauriger Rekord erreicht - hat sich Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) mit einem schriftlichen Appell an die Bundesländer gewandt. In mehreren Ländern hätten die Zahlen ein „sehr besorgniserregendes Ausmaß“ erreicht, was verschärfte Maßnahmen dort dringend notwendig mache. Doch auch an die Bevölkerung erging die Bitte, die Lage ernst zu nehmen.

„Derzeit sehen wir in einigen Städten und Ländern Europas eine massive Ausbreitung des Virus, die es notwendig macht, mit sehr drastischen Maßnahmen dagegen zu kämpfen“, so der Bundeskanzler. „Es muss allen im Land klar sein: Die Lage ist ernst.“ Eine Neuinfektionsrate wie etwa im Nachbarland Tschechien führe zu fatalen Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Unternehmen, bringe das Gesundheitssystem an die Kapazitätsgrenzen und verursache de facto einen zweiten Lockdown.

„Nun geht es darum, dass die besonders betroffenen Bundesländer gezielt in den Regionen Verschärfungen vornehmen, da ab einem gewissen Zeitpunkt weder schnelle Tests noch gezieltes Contact Tracing für die Behörden in den betroffenen Bundesländern noch möglich sein werden“, betonte Kurz.

Bevölkerung müsse Maßnahmen mittragen
Auch an die Bevölkerung wandte er sich: „Ich appelliere an alle Menschen im Land, die Lage ernst zu nehmen und die Maßnahmen mitzutragen.“ Die kommenden Wochen würden entscheiden, ob man die Ausbreitung des Virus verlangsamen und eindämmen könne oder ob die Corona-Pandemie noch viel größere Schäden für das Gesundheitssystem, die Arbeitsplätze und die Unternehmen im Land verursachen werde.

Erste Verschärfungen und womöglich erste rote Bezirke
Um der Weiterverbreitung des Coronavirus Herr zu werden, sind bereits mancherorts massive Verschärfungen verordnet worden: So sind im Salzburger Tennengau seit Dienstag strengere Maßnahmen in Kraft. Es gilt unter anderem ein Veranstaltungsverbot, Privatpartys außerhalb des Wohnraums sind untersagt. In der 7400-Einwohner-Gemeinde Kuchl, wo die Zahl der Infizierten im Verhältnis besonders groß ist, wurde die Sperrstunde auf 17 Uhr vorverlegt.

Außerdem droht das Gebiet bei der Sitzung der Ampelkommission am Donnerstag erstmals rot eingefärbt zu werden, ebenso wie die Städte Innsbruck und Wels.

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