Am besten von 8 bis 10

Wiener Forscher: Morgensport senkt das Krebsrisiko

Wissenschaft
14.10.2020 10:09

Wenn die sogenannte biologische Uhr eines Menschen gestört ist, kann dies das Risiko an Krebs zu erkranken erhöhen. Dieses kann aber mit Bewegung deutlich gesenkt werden, wie nun Wiener Wissenschaftler gemeinsam mit spanischen Kollegen herausgefunden haben. Nur müsse man sich dazu in der Früh aufraffen, denn Morgensport dürfte am effektivsten sein, so die Forscher.

Es gab bereits Untersuchungen, die zeigten, dass regelmäßige moderate körperliche Aktivität das Krebsrisiko erheblich senken kann. Bis dato war es jedoch unklar, ob dabei die Tageszeit, zu der man Sport betreibt, eine Rolle spielt. Die Forscher um Jakob Weitzer von der Abteilung für Epidemiologie an der Medizinischen Universität Wien haben für ihre Studie die Hypothese untersucht, ob Morgensport das Prostata- und Brustkrebsrisiko möglicherweise stärker senken als sportliche Aktivitäten zu anderen Tageszeitpunkten.

Die Hypothese beruhte auf Ergebnissen einer experimentellen Studie, in der gezeigt werden konnte, dass körperliche Aktivität am Nachmittag oder am Abend den Melatonin-Rhythmus zeitlich nach hinten verschieben kann. Das Hormon Melatonin wird vom menschlichen Körper hauptsächlich in der Nacht produziert und wurde in einigen Studien mit einem geringeren Krebsrisiko in Verbindung gesetzt.

Stärkster Effekt bei Sport zwischen 8 und 10 Uhr
Dafür haben sich die Wissenschaftler bei 2795 Teilnehmern diese Fragestellung näher angesehen. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass der schützende Effekt von Sport auf das Risiko, an Prostata- und Brustkrebs zu erkranken, möglicherweise dann am stärksten ist, wenn die körperliche Betätigung morgens von 8 bis 10 Uhr stattfindet. Bei Männern war dieser Effekt allerdings ähnlich stark auch bei regelmäßiger sportlicher Betätigung am Abend (19 bis 23 Uhr).

Der sogenannte Chronotyp der Probanden - also ob sie eher Morgen- oder Abendmenschen sind - beeinflusste die Ergebnisse ebenfalls. Morgensport schien besonders gut für Teilnehmer zu sein, die prinzipiell lieber am Abend aktiv sind. „Der Zeitpunkt der körperlichen Aktivität kann sich offensichtlich auf den Sexualhormon- und Melatonin-Rhythmus auswirken sowie auf den Nährstoffmetabolismus. Das könnte unsere Ergebnisse erklären“, resümierten die Forscher im Fachjournal „International Journal of Cancer“.

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