Mit neuen Erkenntnissen in Sachen Coronavirus wartet der Innsbrucker Infektiologe Günter Weiss auf. Es sei jetzt klar, dass „20 bis 25 Prozent, also rund ein Viertel, der positiv Getesteten nicht infektiös sind“, so der Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin. Der Tiroler Experte rät daher, das bisherige Quarantäne-Management zu überdenken.
Dafür gebe es verschiedene Gründe wie etwa jenen, dass die Infektionen asymptomatisch verlaufen und die Viruslast zu gering sei. Zudem könnte die Infektion ein paar Wochen alt sein. Sie könne dann noch nachgewiesen werden, man sei aber nicht mehr infektiös, erklärte Weiss gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“
„Quarantäne-Management überdenken“
Ein weiterer Grund sei ein falscher positiver Test. Der Infektiologe rät, das Quarantäne-Management zu überdenken. Politik und Behörden sollten „differenzierter“ vorgehen und mit asymptomatischen Patienten anders verfahren als mit jenen mit Symptomen.
Experten hinterfragen bisherige Teststrategie
Weiss, der auch dem Beraterstab der Corona-Taskforce im Gesundheitsministerium angehört, sprach sich bereits Ende September für ein Aus der derzeitigen Teststrategie aus und wünschte sich ein Hin zu einer „symptombasierten Diagnostik“. Inzwischen gibt es immer mehr Stimmen, die für ein Aus der bisherigen Teststrategie plädieren.
Die Devise „Testen, testen, testen“ halte er nicht für zielführend, erklärte Weiss vor etwas mehr als einer Woche. „Das ist vielleicht fehlinterpretiert worden. Es sollte nicht so sein, dass man die Bevölkerung quer durchtestet oder Gesunde, die nie Kontakt zu einem Infizierten hatten, testet. Die Testung sollte auf einer Verdachtsdiagnose beruhen“, so der Mediziner.
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