Mauritius bangt

Unfall bei Bergung: Nächste Ölkatastrophe droht

Ausland
01.09.2020 16:29

Nach der Umweltkatastrophe durch die Havarie des Frachters Wakashio vor der Küste von Mauritius droht dem Inselstaat im Indischen Ozean das nächste Öl-Desaster: Ein an der Bergung des Wracks beteiligtes Schleppschiff stieß am Montag mit einem Lastkahn voller Öl aus dem japanischen Tanker zusammen. Dabei kamen zwei Besatzungsmitglieder des Schleppschiffs ums Leben. Die ökologischen Folgen sind noch unklar.

Der Schlepper versank in einer Korallenlagune nordöstlich der Insel, berichtete Greenpeace am Dienstag. Der Lastkahn war auf dem Weg in den Hafen der Hauptstadt Port Louis und sei nun mit seiner Ladung gestrandet. „Es droht ein zweiter Ölunfall“, warnen die Umweltschützer. Während zwei der acht Besatzungsmitglieder bei dem Unglück ums Leben kamen, wurden vier weitere gerettet. Die Suche nach zwei Vermissten dauert an.

„Regierung sollte nie wieder Öltransporte zulassen“
Der Ölteppich des gestrandeten Schiffes bedrohe die Lebensgrundlage der Bewohner und die Artenvielfalt. Er sei „eine weitere unmissverständliche Mahnung, wie gefährlich Öl ist. Die Regierung von Mauritius sollte nie wieder Öltransporte in ihren Gewässern zulassen“, sagte Klimaexperte Adam Pawloff von Greenpeace Österreich. Die Schiffe waren an der Aufräumaktion nach der Havarie der Wakashio beteiligt, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Der Unfall habe sich bei schlechtem Wetter zugetragen.

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„Zuerst hatten wir die Ölpest, dann hatten wir die toten Delfine, und jetzt sind zwei Menschen umgekommen“, sagte der Parlamentsabgeordnete Mahend Gungerpersad. Der Vorfall werde die Proteste der Bevölkerung weiter anfachen. Am vergangenen Wochenende hatten Zehntausende gegen die Regierung protestiert.

Am 25. Juli war die Wakashio mit rund 4000 Tonnen Treibstoff an Bord auf ein Riff aufgelaufen. Der unter der Flagge Panamas fahrende japanische Tanker verlor rund 1000 Tonnen Öl. Zwei Wochen nach dem Unglück brach das Schiff auseinander.

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