Explosives Arsenal

Polizist hortete mehr als eine Tonne Waffen

Kärnten
22.09.2010 07:39
Hunderte Maschinengewehre, Pistolen sowie scharfe Granaten und Minen: Im Haus eines Kärntner Polizeikommandanten haben Ermittler in der Nacht auf Dienstag ein Waffenarsenal ausgehoben. Der Waffennarr hatte die Kriegsrelikte aus dem Wörthersee getaucht und restauriert. Die beschlagnahmten Waffen sind funktionsfähig.

Das Geschäft mit Kriegswaffen boomt, und Kärntens Seen sind voll davon. Die britischen Besatzer hatten ja vor ihrem Abzug Waffen der Wehrmacht und ihre eigene Ausrüstung versenkt. Immer wieder wird illegal danach getaucht. "Auch der Beschuldigte hat sich Waffen vom Seegrund besorgt", heißt es aus dem Innenministerium.

Verfassungsschützer vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) sind dem Polizisten auf die Spur gekommen, nach ein Unbekannter Phosphorgranaten in einem Teich im Osten Klagenfurt versenkt hat. Am 21. August wurde einer der vier Behälter undicht, der Phosphor begann zu brennen und löste einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei aus.

"Bei den Ermittlungen in dieser Causa haben wir Hinweise erhalten, die schließlich zu dem Polizeikommandanten geführt haben", sagte LVT-Chef Helmut Mayer. Mit den Brandsätzen hat der Polizist aber nichts zu tun.

"Hunderte scharfe Granaten"
Mehr als eine Tonne Waffen und Munition wurden bei dem Polizeikommandanten zu Hause sichergestellt. Die Beamten hatten die ganze Nacht zu tun, um das Arsenal zu räumen: "Da lagen Hunderte scharfe Granaten herum."

Polizist suspendiert
Waffen und Munition werden als Beweismittel in einem Bunker bei Wien aufbewahrt. "Die Vorwürfe gegen den Polizisten haben eine Größenordnung, dass wir ihn am Dienstag suspendieren mussten", so Landespolizeichef Wolfgang Rauchegger: "So einen Inspektor brauchen wir nicht."

Rauchegger ist fassungslos. "Der Kollege ist völlig unbescholten, hat stets gute Arbeit geleistet und war in keiner Weise auffällig."

Der Mann, er ist seit Jahrzehnten bei der Truppe, wird sich vor einem Geschworenengericht verantworten müssen. Verstöße gegen das Kriegsmaterialgesetz können mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden.

von Hannes Wallner ("Kärntner Krone") und kaerntnerkrone.at

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt