Das Geschäft mit Kriegswaffen boomt, und Kärntens Seen sind voll davon. Die britischen Besatzer hatten ja vor ihrem Abzug Waffen der Wehrmacht und ihre eigene Ausrüstung versenkt. Immer wieder wird illegal danach getaucht. "Auch der Beschuldigte hat sich Waffen vom Seegrund besorgt", heißt es aus dem Innenministerium.
Verfassungsschützer vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) sind dem Polizisten auf die Spur gekommen, nach ein Unbekannter Phosphorgranaten in einem Teich im Osten Klagenfurt versenkt hat. Am 21. August wurde einer der vier Behälter undicht, der Phosphor begann zu brennen und löste einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei aus.
"Bei den Ermittlungen in dieser Causa haben wir Hinweise erhalten, die schließlich zu dem Polizeikommandanten geführt haben", sagte LVT-Chef Helmut Mayer. Mit den Brandsätzen hat der Polizist aber nichts zu tun.
"Hunderte scharfe Granaten"
Mehr als eine Tonne Waffen und Munition wurden bei dem Polizeikommandanten zu Hause sichergestellt. Die Beamten hatten die ganze Nacht zu tun, um das Arsenal zu räumen: "Da lagen Hunderte scharfe Granaten herum."
Polizist suspendiert
Waffen und Munition werden als Beweismittel in einem Bunker bei Wien aufbewahrt. "Die Vorwürfe gegen den Polizisten haben eine Größenordnung, dass wir ihn am Dienstag suspendieren mussten", so Landespolizeichef Wolfgang Rauchegger: "So einen Inspektor brauchen wir nicht."
Rauchegger ist fassungslos. "Der Kollege ist völlig unbescholten, hat stets gute Arbeit geleistet und war in keiner Weise auffällig."
Der Mann, er ist seit Jahrzehnten bei der Truppe, wird sich vor einem Geschworenengericht verantworten müssen. Verstöße gegen das Kriegsmaterialgesetz können mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden.
von Hannes Wallner ("Kärntner Krone") und kaerntnerkrone.at
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