„Kein Bedarf“

Widerstand gegen Maskenpflicht am Arbeitsplatz

Politik
21.08.2020 13:07

In Frankreich wird sie mit 1. September Realität: Die generelle Maskenpflicht am Arbeitsplatz. In Österreich sprechen sich sowohl Arbeitnehmer- als auch Arbeitgebervertreter nun, teilweise vehement, gegen eine solche Maßnahme hierzulande aus. Sowohl die drei Sozialpartner Gewerkschaftsbund (ÖGB), Arbeiter- und Wirtschaftskammer als auch die Industriellenvereinigung (IV) halten Prävention für wichtig, die derzeitigen Regeln sollen aber ausreichen.

„Für eine generelle Maskenpflicht am Arbeitsplatz sehen wir aktuell - abgesehen von der Arbeit im Gesundheitsbereich, für die Experten das empfehlen - keinen Bedarf, wenn Schutzmaßnahmen wie Abstandsregeln und Hygienevorschriften eingehalten werden“, sagte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian. Er sieht „eine große Verantwortung der Arbeitgeber, für sichere Arbeitsplätze zu sorgen“.

Eigenverantwortung und Freiwilligkeit
Die Arbeitgebervertreter sehen diese Verantwortung auch erfüllt: „Die Unternehmen in der Industrie tragen Verantwortung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer. Sehr früh seien Sicherheitsvorkehrungen verstärkt und Schutzmaßnahmen für und gemeinsam mit ihren Beschäftigten getätigt worden. „Statt einer generellen Maskenpflicht auf dem Arbeitsplatz plädiert die Industriellenvereinigung daher für Eigenverantwortung und Freiwilligkeit.“

Arbeiterkammer fordert eine Maskenpause
„Der Arbeitnehmerschutz sieht ganz allgemein vor, dass erst bauliche und arbeitsorganisatorische Maßnahmen, wie weniger dicht besetzte Schichten etc. getroffen werden müssen“, betonte Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl. „Erst wenn das sichergestellt ist, kann man über Masken reden.“

Die Arbeitnehmervertreterin betonte weiters, dass es keine Maskenpflicht ohne die von ihr geforderte Maskenpause für Arbeitnehmer geben könne. Grundsätzlich werde die derzeitige Regelung zum Maskentragen in den Betrieben gut angenommen - freiwillig und als Vereinbarungssache, ausgenommen dort, wo gesetzlich vorgeschrieben.

Wirtschaftskammer ist gegen Verpflichtung
Auch WKÖ-Generalsekretär und ÖVP-Finanzsprecher Karlheinz Kopf betonte, dass die Betriebe viel für die Prävention getan haben und tun. Von einer generellen Maskenpflicht hält die Kammer nichts: „Viel mehr als eine generelle Verpflichtung zum Maskentragen braucht es dazu aber weiterhin gezielte und punktuelle regionale Reaktionen, wofür das Ampelsystem schließlich geschaffen werden soll“, sagte Kopf.

Frankreich als Vorreiter?
Frankreich setzt bei der Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus auf das verpflichtende Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken am Arbeitsplatz. Die Regelung gilt, mit Ausnahme von Einzelbüros, ab September für alle Gemeinschaftsräume in Büros und Fabriken.

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