Es gehört Mut dazu, im Wahlkampf ein höheres Pensionsantrittsalter zu fordern. Die ÖVP tut es im Hinblick auf die Wiener Magistratsbeamten. Noch immer verabschieden sich 96 Prozent vorzeitig in den Ruhestand. Die Damen und Herren sind bei ihrem Antritt im Schnitt fast drei Jahre jünger als ihre Kollegen im Bund.
Der quickfidele Oberamtsrat, der mit 58 Dauergast am Tennisplatz ist, weil seine Abteilung aufgelöst worden ist. Das hat es schon gegeben. Neue Zahlen zeigen: Es tut sich etwas, aber nicht viel. Von 883 Beamten aus Rathaus, Stadtwerken, Feuerwehr etc. beendeten im Vorjahr nur 36 (vier Prozent) mit 65 (oder älter) ihren Dienst. Auf Bundesebene (also Polizisten, Richter, Berufssoldaten usw.) erreichen immerhin 28 Prozent das gesetzliche Pensionsantrittsalter.
Mit 59 Jahren und ein paar Monaten verlassen die Wiener Unkündbaren im Schnitt ihren Job. Das ist im Langfristvergleich eine Besserung. Doch Bundesbeamte arbeiten deutlich länger. Dienstnehmer im ASVG-Bereich (also keine Beamten) zum Teil auch.
Arbeiten im Gemeindedienst darf nicht krank machen. Die Frühpensionsfälle, vor allem jene aus Gründen der Dienstunfähigkeit, müssen gesenkt werden.
ÖVP-Gemeinderat Wolfgang Ulm
Jeder Dritte begründet Ruhestand mit „Dienstunfähigkeit“
Wolfgang Ulm (ÖVP) fordert eine Angleichung an die Bundesbeamten durch eine Reform auf Landesebene. Auffällig: Bei jedem dritten Beamten auf Landesebene ist „Dienstunfähigkeit“ der Grund für den vorzeitigen Ruhestand. Im Bund fallen nur 14 Prozent in diese Gruppe.
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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