"Eine schallende Ohrfeige für die ÖVP-Wissenschaftspolitik", sei der Entzug der Universitäts-Akkreditierung, kritisieren die Tiroler Grünen. "Das Doktorats-Aus an der UMIT wirft kein gutes Licht auf den Ex-Rektor und jetzigen Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg. Er hätte sowohl als Rektor wie auch dann als Landesrat erkennen müssen, was dort passiert", erklärte Landtagsabgeordneter Gebi Mair.
"Seit Jahren pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass an der UMIT Spreu und Weizen nahe beieinander liegen. Interne Kritiker wurden ins Abseits gestellt und Gutachten des Akkreditierungsrates nicht zu Kenntnis genommen oder mit Aggressionen beantwortet", meint der Grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald. Nun bekomme das Land als 100%-Eigentümer die Rechnung präsentiert.
"Das Land pumpt dermaßen viel Geld in die UMIT, dass der Entzug der Akkreditierung nicht folgenlos bleiben kann. Wir werden die Mitverantwortung Tilgs im Landtag klären", kündigt Mair an.
"Laufend an Qualitätsverbesserung gearbeitet"
Die betroffene Abteilung - übrigens eine von 18 - habe gemeinsam mit Rektorat und Akkreditierungsrat laufend an der Qualitätsverbesserung gearbeitet, berichtet indes Vizerektor Philipp Unterholzner. Der Entzug der Lizenz komme völlig überraschend. Sobald der Bescheid da sei, wisse man mehr über die Hintergründe. An der Uni selbst wird hektisch an einer Übergangslösung gearbeitet, damit die 250 Doktoranden keine Zeit verlieren.
Landesrat Tilg war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. "Die Qualität der UMIT hat höchste Priorität", betonte jedoch Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. Um den Studenten des Doktoratsstudiums zu ermöglichen, ihre Ausbildung abzuschließen, "sind wir in Kontakt mit Wissenschaftsministerin Beatrix Karl, um hier eine entsprechende Übergangsregelung zu vereinbaren".
von Philipp Neuner (Tiroler Krone) und krone.at
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