„Keine Frage, der Schutz der Älteren war wichtig, aber die Maßnahmen haben viele Seniorinnen und Senioren hart getroffen. Denn in einem sind sich alle Experten einig: Soziale Kontakte sowie ein Mindestmaß an Gemeinschaftsleben sind für das Wohlbefinden wichtig.“ zieht Seniorenbundobmann LH a. D. Josef Pühringer Bilanz über die zurückliegende Corona-Phase.
Der angesprochene LH Thomas Stelzer bekennt auch: „Es hat einen Lerneffekt bei den Besuchsregelungen gegeben, um in Zukunft möglichst viel Kontakt zu ermöglichen.“ Stelzer verwies auch auf Aufstockungen im Sozialbudget, das soeben beschlossene Pflegepaket und Unterstützung für ehren- und hauptamtliche Sozialvereine. „Die Politik kann nicht jeden Einzelnen aus der Einsamkeit herausholen. Aber wir können uns umso mehr um die Kümmerer kümmern.“
Vereinsamte Menschen haben einen schlechteren Gesundheitszustand, diagnostizierte Franz Kolland. Das verleugnen der Einsamkeit, so der Alterswissenschafter, sei jedoch keine gute Strategie dagegen.
Als „sozialen Tod vor dem Tod“ definiert der bekannte Theologe und Religionssoziologe Paul Michael Zulehner die Vereinsamung. „Dass in der Covid-19-Zeit Menschen einsam sterben mussten, ist eine Wunde. Die Kirche hätte nicht nur Gottesdienste übertragen sollen, sondern sich mehr auf die Füße stellen müssen.“ Für eine Festlegung der Altenheimseelsorge als systemrelevant setzt sich der Seniorenbund aktuell ein.
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