Der Nachhaltigkeitsgedanke ist für Tanja Schwärzler (25) aus Schwarzach mehr als nur ein Trend. Daher legt die selbstständige Personal-Stylistin ihren Fokus auf Vintage- und Secondhand-Mode.
Noch vor wenigen Jahren haben meist nur Schnäppchenjäger auf Flohmärkten und in kleinen Secondhand-Läden nach besonderen Kleidungsstücken gesucht. Heute ist das anders - was nicht zuletzt am immer populärer werdenden Streben nach Nachhaltigkeit liegt. Der Konsument wird immer bewusster, wenn es darum geht, unter welchen Bedingungen die Kleidung produziert wurde, die er trägt. Auch große Ketten setzen immer mehr auf Sustainability und kleine Labels heben sich damit von der Masse ab.
Mode ist Tanja Schwärzlers Leidenschaft. Als sie als Jugendliche eine Schuluniform tragen musste, wuchs in ihr die Sehnsucht, ihre Persönlichkeit in textiler Form zum Ausdruck zu bringen. Zu Studienzeiten in Wien hatte sie sich unter ihren Freunden dann bald den Ruf einer „Fashionista“ erobert. „Ich definiere mich über meinen Modestil. Jeden Tag kann ich mir aufs Neue überlegen, in welche Rolle ich schlüpfen will“, erzählt die 25-Jährige. Um auch die fachliche Kompetenz vorweisen zu können, absolvierte sie einen Stylistenkurs an der Akademie für Mode & Design in München. Vor zwei Monaten hat sie sich nun als Personal-Stylistin selbstständig gemacht.
Ich definiere mich über meinen Modestil. Jeden Tag kann ich mir aufs Neue überlegen, in welche Rolle ich schlüpfen will
Tanja Schwärzler
Den Corona-Lockdown nutzte Tanja zur Vorbereitung ihres Businessplanes und entdeckte nebenbei auch eine kreative sowie handwerkliche Seite an sich. Sie setzte sich selbst an die Nähmaschine und fertigte Kleider, Oberteile oder Kimonos, die sie nun stolz auf ihrem Instagram-Kanal und natürlich in ihrem alltäglichen Leben präsentiert. „Es ist schon etwas Besonderes, wenn man selbst genähte Mode trägt. Mich reizt die Individualität und es macht einfach Spaß“, berichtet sie über ihr neues Hobby. Ihre Eigenkreationen finden sich nun neben unzähligen Secondhand-Stücken in ihrem Kleiderschrank wieder. Die Sammelleidenschaft begleitet die Schwarzacherin schon viele Jahre: „Auf Reisen habe ich immer tolle Läden gefunden. Ein Kleidungsstück ist somit auch eine Erinnerung an eine schöne Zeit.“
Auch im Ländle und ihrer Wahlheimat München „fahndet“ sie gezielt nach nachhaltigen Textilien mit hohem modischen Anspruch: „Der Besuch eines Second-Hand-Ladens ist bei manchen Menschen noch mit Vorbehalten verbunden. Legt man diese ab, kann man aber echte Volltreffer landen“, schwärmt Tanja. Um sich gegenseitig zu beraten und über nachhaltige Mode auszutauschen, hat sie auf ihrer Website eigens ein Forum eingerichtet: „Ich möchte Gleichgesinnte zusammen bringen“.
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