Am kommenden Mittwoch legt Peter Stauber sein Amt als Bürgermeister von St. Andrä im Lavanttal offiziell zurück. Mehr als zwei Jahrzehnte stand er an der Spitze der Stadt.
Ich wollte nie in die Politik, die hat mir der Zufall beschert“, erzählt Stadtchef Peter Stauber. Und das kam vor rund 36 Jahren so: Nachdem man sich in der SP-Sektion Eitweg-Gemmersdorf auf keinen neuen Obmann einigen hatte können, schlugen einige Genossen überraschend Stauber als möglichen Kandidaten vor. Der Hauptschullehrer für Musik, Sport und Englisch war zu dieser Zeit als Musiker sehr bekannt, tourte er doch mit den „lustigen Lavanttalern“ quer durch die Lande. „Musiker sprechen eine Sprache, die von allen verstanden wird. Und das dürfte wohl ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass man auf mich gekommen ist“, erinnert sich Stauber. Schon drei Jahre später wurde er als Vizebürgermeister in die Amtsstube von St. Andrä geholt.
Bereits bei seinem ersten Antreten als Bürgermeisterkandidat im Jahr 1997 holte der Sozialdemokrat 73 Prozent der Stimmen. Und auch die folgenden Wahlen konnte der Gemeindechef für sich entscheiden. 23 Jahre zeichnete Stauber für die Entwicklung der Gemeinde verantwortlich: „Ich habe diese Funktion mit Leib und Seele ausgeübt und kenne mittlerweile fast jeden in unserer Gemeinde persönlich.“
Doch dieser Job – Stauber war in den vergangenen Jahren ja auch Präsident des Gemeindebundes – forderte seinen Tribut. „In diesen zwei Jahrzehnten sind sich vielleicht zehn Tage Urlaub ausgegangen“, meint der 67-Jährige. Da sei nicht nur die Familie zu kurz gekommen.
Das Politikerleben zehrte auch an seiner Gesundheit. Fazit: zwei schwere Operationen. Stauber: „Der Primar hat mich damals sogar davor gewarnt, dass ich im Rollstuhl enden könnte.“ Dazu ist es zum Glück nicht gekommen. Dennoch hat der Stadtchef vor einigen Wochen die Handbremse gezogen. Peter Stauber legt am kommenden Mittwoch, den 8. Juli, sein Amt offiziell nieder und hängt alle weiteren politischen Funktionen an den Nagel: „Gesundheit und Familie sind die kostbarsten Güter. Ich freue mich schon auf das Leben mit meiner Frau und den Enkelkindern!“
Die Führung der Weinritterschaft wird Stauber aber nicht zurücklegen: „Das soziale Engagement, die Reisen und das Genießen eines guten Tropfens sind mir wichtig.“ Das gelte auch fürs Rad- und Motorradfahren, Wandern sowie für die langjährige Kartenrunde.
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