Tag der Abrechnung

Frankreichs WM-Versager fürchten die eigenen Fans

Fußball
02.09.2010 19:36
Für Frankreichs WM-Versager kommt am Freitag der Tag der Abrechnung. Erstmals seit der mehr als peinlichen Darbietung in Südafrika müssen die völlig zu Recht gescholtenen und verspotteten "Bleus" wieder in Frankreich antreten und sich im Pariser Stade de France in der EM-Qualifikation gegen Weißrussland den eigenen Fans stellen. Den vom neuen Teamchef Laurent Blanc wieder in den Kader berufenen "Sündern" steht jetzt schon der Angstschweiß auf der Stirn...

Nachdem Blanc bei seinem Debüt, der 1:2-Auswärtsniederlage gegen Norwegen, noch auf alle WM-Teilnehmer verzichtet hatte, holte er nun neun Spieler zurück. Einer davon ist Arsenals Mittelfeld-Motor Abou Diaby. Ganz offen gab der 24-Jährige zu: "Ich fürchte dieses Wiedersehen!" Damit sprach er wohl etlichen Kollegen aus der Seele.

Mit dabei ist auch wieder Chelsea-Legionär Florent Malouda, nicht nominiert wurden hingegen Eric Abidal und Jeremy Toulalan. Wie schon gegen Norwegen setzt Blanc neuerlich auf den nicht für die WM berücksichtigen Stürmer Karim Benzema sowie auf Mittelfeldspieler Lassana Diarra (beide Real Madrid), der während der Endrunde verletzt war. Franck Ribery und Patrice Evra stehen wegen interner Sperren derzeit nicht zur Verfügung, Yohann Gourcuff ist nach seinem Ausschluss bei der WM noch gesperrt, Samir Nasri ist verletzt.

Blanc fordert von seinem Team auch gesanglichen Einsatz
Dass Blanc einiges verändern will, wird auch an anderen Stellen deutlich. So forderte er sein Team dazu auf, am Freitag die Nationalhymne mitzusingen. Dafür ließ er am Donnerstag den Text der "Marseillaise" austeilen. Es soll ein weiterer kleiner Schritt zur Versöhnung mit den Fans sein. In der Vergangenheit hatten die französischen Teamspieler bei der Hymne meist nur stumm zugehört.

"Ich habe die Spieler angespornt, die Marseillaise zu singen. Sie wissen genau, was ich will. Ich habe ihnen den Text gegeben, damit sie mitsingen können. Es steht jedem frei, aber wenn du den Text kannst, singst du mit", erklärte Blanc. Die Spieler müssen unter Blanc auch die leeren Wasserflaschen nach dem Training einsammeln. "Es gibt noch viel Arbeit", so der Teamchef der "Equipe Tricolore".

Auch für Italien ist Wiedergutmachung angesagt
Am Freitag stehen in der EM-Qualifikation insgesamt 22 Partien auf dem Programm. Im Mittelpunkt des internationalen Interesses steht neben dem Frankreich-Match auch der Auftritt Italiens. Vor vier Jahren hatte sich die "Squadra" im Berliner Finale gegen die "Bleus" noch zum Weltmeister gekürt. 2010 schlichen die Italiener gedemütigt von dannen. Auch für die Azzurri (Gruppe C) ist damit in Tallinn gegen Estland Wiedergutmachung angesagt.

Nach dem verpatzten Teamchef-Debüt von Cesare Prandelli (0:1 gegen die Elfenbeinküste) hofft Italien auf den ersten Länderspiel-Erfolg in diesem Jahr. Der Nachfolger von Marcelllo Lippi setzt auf eine völlig neue Elf. Von der WM-Mannschaft sind mit Daniele De Rossi (AS Roma) und Andrea Pirlo (AC Milan) nur noch zwei Mann übrig geblieben.

David Liechtenstein gegen Goliath Spanien
Welt- und Europameister Spanien beginnt in Vaduz gegen Liechtenstein (Gruppe I). "Sie werden uns die Sache nicht leicht machen", glaubte Coach Vicente del Bosque, der auf seinen verletzten Abwehrchef Carles Puyol verzichten muss. Ein anderer Kicker mit großem Namen steht dafür vor seinem Team-Comeback. Als Ersatz für den verletzten Robin van Persie steht Ruud van Nistelrooy im Kader des WM-Finalisten Niederlande. Neben Van Persie muss Bert van Marwijk in San Marino (Gruppe E) auf seinen ebenfalls nicht fitten Star Arjen Robben verzichten.

Portugal ohne Teamchef gegen Zypern
England (Gruppe G) muss im Wembley-Stadion gegen Bulgarien Peter Crouch vorgeben. Der lange Stürmer von Tottenham klagt über Rückenbeschwerden. Schon vorher hatten John Terry und Frank Lampard abgesagt. Im Pool H reiste Norwegen ohne Aston-Villa-Stürmer John Carew (Knieblessur) nach Island. Portugal steht in Guimaraes gegen Zypern trotz des Ausfalls von Cristiano Ronaldo (Knöchel) und der Sperre von Teamchef Carlos Queiroz vor einer auf dem Papier leichten Aufgabe. Queiroz wird nach seiner Sechs-Monats-Sperre durch Assistent Agostinho Oliveira vertreten. Der 57-Jährige hatte im WM-Vorfeld eine Doping-Kontrolle behindert.

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(Bild: KMM)



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