Seniorin beraubt:

Der mutmaßliche Anstifter ortet „Rache der Ex“

Salzburg
22.06.2020 18:21

„Mein Mann hat mich dazu gezwungen“, sagte eine slowakische Pflegerin im Mai 2018 im Landesgericht, bevor sie fünf Jahre Haft kassierte. Die „Krone“ berichtete damals. Genau dieser Mann (40) ist jetzt als mutmaßlicher Anstifter des Raubes an einer betagten Hotel-Chefin aus Saalbach angeklagt. Doch beim Prozess bestreitet er und meint: Die Ex würde ihn belasten, weil er mit der Schwester zusammen ist. Dabei ist seine eigene Mutter in dem selben Fall im Vorjahr bereits verurteilt worden. 

250.000 Euro raubte die bereits verurteilte Slowakin (32) im Feburar 2017 einer Saalbacherin (91), betäubte ihr Opfer zuvor sogar mit Schlaftabletten. Die Seniorin verstarb einen Tag danach - ein Zusammenhang konnte aber nicht festgestellt werden. Im Mai 2018 folgte der Prozess gegen die Frau: Sie packte aus, legte aufgrund von aufgenommenen Telefon-Gesprächen ein Geständnis ab und machte klar, dass ihr Ehemann und dessen Mutter die Raub-Pläne geschmiedet haben.

Richter will noch Zeugen hören: Prozess vertagt
Zwei Jahre später sitzt der Mann vor Richter Peter Egger im Landesgericht Salzburg. Und bestreitet alle Vorwürfe – auch mehrere Diebstähle, die er selbst als vermeintlicher Pfleger 2017 verübt haben soll. Hauptvorwurf ist aber der Saalbacher Fall: Der Anklage nach soll der Mann nicht nur den Raub eingefädelt und seine Ex zur Nutzung der Schlaf-Pillen gedrängt haben, er soll die Beute – Schmuck und Bargeld – noch in der gleichen Tatnacht abtransportiert und verhökert haben. „Ich war noch nie in Saalbach“, entgegnet der korpulente Angeklagte.

Slowake spricht von Eifersucht wegen Beziehung zu Schwester

Laut Verteidiger Christoph Mandl werde er „aus Rache belastet, weil er ein Verhältnis mit der Schwester der Ex führt“. So stellte der ungarisch sprechende Slowake seine bereits verurteilte Ex als Goldgräber hin: „Sie hat auf jeder Hand zehn Ringe“. Zudem bezichtigte er sie der Lüge und meint, dass sie sogar mit einer App die Telefon-Gespräche manipuliert habe.

Trotz ähnlich klingender Stimme will er sich nach Abspielen einiger Sequenzen nicht selbst erkennen: „Das bin ich sicher nicht.“ Da halfen auch nicht die Gewissensworte des Richters und ein zehn-minütiges Gespräch mit dem Verteidiger. Dabei ist seine Mutter erst 2019 als Beitragstäterin zu 20 Monaten teilbedingter Haft verurteilt worden. Der Richter vertagte.

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