„Krone“-Ombudsfrau

Hilfe für Unternehmen: Viel Gerede, wenig Taten

Ombudsfrau
18.06.2020 15:00

In den letzten Wochen wurde viel gesprochen, versprochen und korrigiert - doch viele Unternehmer haben bis jetzt noch immer keinen Cent an Hilfe für ihr Geschäft erhalten. Die Verzweiflung wächst weiter. Das traurige Fazit einer Betroffenen: „Wir werden uns nur selbst aus dem Sumpf ziehen können!“

Exemplarisch für viele Tausende Betroffene haben wir an dieser Stelle vor kurzem über vier Unternehmerinnen berichtet, die wegen der Corona-Krise um ihre Existenz bangen. Nach unserem Bericht haben zwar alle Anrufe von höchsten Stellen erhalten, aber außer Erklärungen ist nicht viel passiert. Die großartig angekündigten Wirtschaftshilfen in Milliardenhöhe kommen noch immer nicht dort an, wo sie dringendst gebraucht werden. Und das trotz zig Änderungen bei den komplizierten Antrags-Voraussetzungen.

Wie die anderen auch hat sich Opernintendantin Dorothée Stanglmayr mit ihrem Ersparten über Wasser gehalten. Eine ihrer ausgebildeten Opernsängerinnen schlichtet mittlerweile im Supermarkt Waren in Regale ein, damit sie nicht verhungert. Generell werde unter den Künstlern geteilt, wo es eigentlich gar nichts mehr zu teilen gibt. Außer den Zusammenhalt. „Wir sperren unser Operntheater zwar in Kürze wieder auf, aber mir geht bald die Luft aus, denn die Fixkosten mussten ja weiter bezahlt werden“, so Stanglmayr.

Initiative „EPU Österreich“ übt weiter Kritik an Maßnahmen
Auch Hüttenwirtin Andrea Zandl, Copyshop-Betreiberin Sieglinde Achter und Maskenbildnerin Regina Tichy haben ihren Kampfgeist trotz großer Verzweiflung noch nicht verloren. Am schlimmsten ist für die Unternehmerinnen, dass sie zu Bittstellerinnen gemacht werden. „Wir wollen einfach arbeiten und nicht um Aushilfen betteln müssen.“ Allen hat das Finanzministerium eine Unterstützung von bis zu 15.000 Euro in Aussicht gestellt. Ob und wie viel sie bekommen, wird die Ombudsfrau beobachten.

Sonja M. Lauterbach von der Initiative „EPU Österreich — Gemeinsam durch die Corona-Krise“ kritisiert die angekündigten Maßnahmen weiterhin als weltfremd und absurd. Einzig die Einführung einer Mindestauszahlung von 500 Euro aus dem Hilfsfonds sei positiv. Allerdings entscheide ein einziger Euro bei der Antragstellung, ob man überhaupt etwas bekommt oder eben gar nichts

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