Außenministertreffen:

„Krise hat gezeigt, wie sehr wir uns brauchen“

Politik
16.06.2020 19:17

Bei dem ersten internationalen Ministertreffen seit Beginn der Coronavirus-Pandemie in Wien haben die Außenminister Österreichs, Tschechiens, Ungarns, der Slowakei und Sloweniens die gute Zusammenarbeit während der Krise gelobt. Die Krise habe „mehr als sonst“ gezeigt, wie eng verbunden man mit den Nachbarstaaten sei und wie sehr man sich gegenseitig brauche, betonte Außenminister Alexander Schallenberg.

Es erinnerte an das Ende des Filmklassikers „Casablanca“: „Vielleicht ist das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.“ Österreich war und ist innerhalb der EU immer für Ad-hoc-Allianzen bekannt. Wie zuletzt beim Wiederaufbaufonds mit den „Sparsamen Vier“.

“Können uns auf unsere Nachbarn verlassen“
Was aber für Schallenberg die Krise eindeutig bewies: „Wenn es hart auf hart kommt und es um die Wurst geht, können wir uns auf unsere Nachbarn verlassen“, sagte der Außenminister mit seinen Amtskollegen Peter Szijjártó (Ungarn), Tomáš Petrícek (Tschechien), Ivan Korcok (Slowakei) und Anze Logar (Slowenien). Dieses „Momentum“ wolle er in die Post-Corona-Phase mitnehmen. Der intensive Austausch - die Minister waren teilweise täglich via Telefon oder Videokonferenz in Kontakt - solle fortgeführt werden.

Sensible Bereiche in den vergangenen Wochen
Denn es waren sensible Themen, die die Krise mit sich brachte: die Rückführung von Staatsbürgern (Ivan Korcok saß im März im letzten AUA-Flieger aus den USA. Er war damals noch Botschafter), die Grenzkontrollen und daraus resultierend der Versuch, den wirtschaftlichen Verlust so gering wie möglich zu halten. Selbst für Themen wie Pendler, Pflegearbeitskräfte etc. wurden Lösungen gefunden, so Schallenberg. Er hofft, es wäre der Beginn einer dauerhaften Kooperation. Ob im Sinne einer strategischen Partnerschaft in der EU, wird sich noch zeigen.

„Wir können voneinander lernen“
Auch seine Kollegen sprachen sich für die Weiterführung des Corona-bedingten intensiveren Austausches aus. „Wir müssen künftig mehr zusammenarbeiten. Wir können voneinander lernen“, erklärte Petrícek. So könnten auch die Auswirkungen eines möglichen zweiten Ausbruchs des Coronavirus so gering wie möglich gehalten werden, betonte der tschechische Chefdiplomat. Auf jeden Fall sei man durch die Zusammenarbeit der vergangenen Woche nun „besser gewappnet“, hielt Logar fest.

Grenzschließungen bei zweiter Welle? „Wir können nichts garantieren“
Auf die Frage, ob die Schließung der Grenzen mit den Nachbarländern im Falle einer zweiten Welle dank des verbesserten Austausches ausgeschlossen werden könne, antworteten die Minister ausweichend. „Alles wird von der epidemiologischen Situation abhängen“, ließ Korcok wissen. „Wir können nichts garantieren“, sagte auch Petrícek. Doch die Erfahrungen der vergangenen Woche stimmten ihn zuversichtlich. „Wir sind besser vorbereitet“, meinte auch er.

Clemens Zavarsky, Kronen Zeitung/krone.at

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