Es müsse nun noch genau untersucht werden, ob es sich wirklich um einen Planeten handle - auch wenn das höchstwahrscheinlich sei. Um sicher zu sein, müsse zum Beispiel ausgeschlossen werden, dass es sich um eine optische Täuschung handle, die von einem anderen Stern verursacht werden könnte, sagte einer der Autoren der Studie, Matthew Holman vom Harvard-Smithsonian Center für Astrophysik.
Bei dem Fund im Sternenbild Leier handle es sich um ein Planetensystem, in dem zwei extrem heiße Planeten von der Größe des Saturn schnell um einen Stern kreisten. Der Stern namens Kepler 9 sei ähnlich unserer Sonne und rund 2.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Bei einem dritten, noch nicht identifizierten Objekt handelt es sich um den vermuteten erdähnlichen Planeten.
Dass es auf dem möglichen Planeten Leben gibt, ist allerdings ausgeschlossen, da er, genau wie die beiden anderen, viel zu nah an einem sonnenähnlichen Stern liegt. Auf Grund der extremen Hitze kann es daher keine Vorraussetzungen für Leben geben.
Suche nach "zweiter Erde" wurde 2009 gestartet
Es ist das erste bisher unbekannte System, das mit Hilfe des "Kepler"-Teleskops bestätigt wurde. Ausführlich berichten die Forscher im Fachjournal "Science" (Donnerstag) über den Fund. Die US-Sonde war im vergangenen Jahr zu einer großangelegten Suche nach einer "zweiten Erde" außerhalb unseres Sonnensystems gestartet. Es soll mindestens dreieinhalb Jahre lang weit mehr als 100.000 Sterne in der Milchstraße ins Auge fassen und nach Gesteinsplaneten absuchen, auf denen Voraussetzungen für Leben herrschen könnten.
Bereits am Dienstag hatte die Europäische Südsternwarte (ESO) berichtet, dass Astronomen 127 Lichtjahre von der Erde entfernt das vermutlich planetenreichste ferne Sonnensystem aufgespürt hätten (siehe Infobox). Die Sonne HD 10180 wird von mindestens fünf, vielleicht sogar sieben Planeten umkreist. Unser eigenes Sonnensystem hat acht Planeten.
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