Wegen Sparkurs

Wifo: Im Winter drohen bis zu 400.000 Arbeitslose

Österreich
23.08.2010 17:19
Bis zum Winter könnte die Zahl der Arbeitslosen wieder auf 400.000 hochschnellen, haben Wifo-Chef Karl Aiginger und Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl beim Europäischen Forum in Alpbach (Tirol) gewarnt. Es wären dann so viele Menschen auf Jobsuche wie im Vorjahr, vielleicht sogar noch mehr. Derzeit sind in Österreich 273.000 Menschen ohne Arbeit. Ein Grund für den drohenden Anstieg ist, dass die Gemeinden kräftig sparen müssen und Bauaufträge massiv zurückschrauben.

Als rasch wirkende Gegenmaßnahme fordern die Experten eine neue Förderung der thermischen Sanierung. Leitl: "Die 100 Millionen Sanierungsscheck aus dem Vorjahr waren in kürzester Zeit aufgebraucht. Da sieht man, dass die Leute auf Anreize reagieren."

Er fordert daher ein neues Förderprogramm im Volumen von 300 Millionen Euro. Angesichts der drohenden Arbeitslosigkeit wünscht sich Aiginger den staatlichen "Impuls" gezielt für die Wintermonate. Heimische Fensterhersteller, Handwerker etc. hätten dann mehr Aufträge, und in sanierungsbedürftigen Häusern und Wohnungen sinkt danach der Energiebedarf.

"Bestqualifizierte denken nicht an Österreich"
Mittelfristig braucht es freilich mehr Maßnahmen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Beim Wachstum ist Österreich hinter Deutschland und die Schweiz zurückgefallen. Um brachliegende Potenziale zu nutzen, sollte man, sind sich Leitl und Aiginger einig, Top-Wissenschaftler ins Land holen, das Schul- und das Gesundheitssystem reformieren und die Verwaltung verschlanken. "Bisher denken die bestqualifizierten Studenten aus dem Ausland nicht daran, nach Österreich zu gehen", wünscht sich Aiginger etwa neue Stipendien für junge Osteuropäer, die bei uns ihre Dissertation schreiben.

Von Vergil Siegl, Kronen Zeitung

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