Mistkübel angezündet

Studenten nach sechs Wochen aus U-Haft entlassen

Österreich
23.08.2010 17:06
Jene vier Wiener Studenten, gegen die die Staatsanwaltschaft wegen verbrecherischen Komplotts, Brandstiftung und Sachbeschädigung ermittelt, sind am Montag nach sechswöchiger U-Haft vom Straflandesgericht auf freien Fuß gesetzt worden. Die drei Kunststudentinnen und ein männlicher Kommilitone sollen am 27. Juni 2010 vor einer Filiale des Arbeitsmarktservice in Wien-Margareten zwei Mistkübel in Brand gesteckt haben.

"Die Verdächtigen wurden gegen das Gelöbnis enthaftet, keinen Versuch zu starten, die weiteren polizeilichen Ermittlungen zu behindern. Damit konnten die Haftgründe gegen gelindere Mittel subsumiert werden", gab Gerichtssprecherin Christina Salzborn am Montag bekannt.

Im Zusammenhang mit der Festnahme der Studenten hatten Professoren und Studenten der Akademie der bildenden Künste in einem offenen Brief - krone.at berichtete - gegen das in ihren Augen unverhältnismäßige Vorgehen der Behörden protestiert: Die Polizei hätte bei den Hausdurchsuchungen "die betreffenden Wohnungen regelrecht verwüstet, Türen eingetreten, Arbeitsmaterialien auch von nicht beschuldigten Personen entwendet und beschlagnahmt".

StA: "Gefährliche Aktivisten"
Für die Staatsanwaltschaft handelt es sich demgegenüber bei den Verdächtigen um "gefährliche Aktivisten". Die Studenten sollen seit Mai 2010 vom Landesamt für Verfassungsschutz observiert worden sein. Die angezündeten Mistkübel werten die Behörden als versuchten Brandanschlag auf die AMS-Filiale, da ein Brandbeschleuniger verwendet wurde. Der entstandene Schaden an der Gebäudefassade wird mit bis zu 100.000 Euro beziffert.

Die Entscheidung des Gerichts, das Quartett vorerst auf freien Fuß zu setzen, ist aber noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft behielt sich dagegen Rechtsmittel vor.

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