Wilde Partys?

Luxusjacht-Affäre um Bewerber für US-Senat

Ausland
18.08.2010 11:27
Pikante Informationen über das angebliche Lotterleben auf der Luxusjacht eines demokratischen Kandidaten für den US-Senat bringen die bereits angeschlagene Partei des US-Präsidenten Barack Obama weiter in Bedrängnis. Auf der "Summerwind" von Milliardär Jeff Greene, der sich in Florida den Senatswahlen stellen will, sollen nämlich sehr freizügige Partys mit allerlei Prominenz - unter anderem Mike Tyson und Lindsay Lohan - stattgefunden haben.

Jeff Greene, der sein Vermögen mit Immobilien machte, stellt sich am 24. August den demokratischen Vorwahlen ("primary elections") zum US-Senat und tritt dabei gegen seinen Parteifreund Kendrick Meek an. Aber nicht nur seine Kampagne könnte durch die nunmehrigen Enthüllungen ernsthaft gefährdet sein - auch das Image der demokratischen Partei droht darunter zu leiden.

"Sex, Drogen und Techno-Musik"
Die Kandidatur von Greene kam gewaltig ins Wanken, als das Magazin "Sports Illustrated" am 28. Juli ein Interview mit dem Ex-Boxweltmeister im Schwergewicht, Mike Tyson, veröffentlichte. Darin erzählte der 44-Jährige von ausschweifenden Partys auf der Luxusjacht "Summerwind", die dem US-Milliardär gehört. Dabei sollen laut dem Box-Champion "große Berge von Kokain" und "viele nackte Mädels" zentraler Bestandteil gewesen sein. Unter den Prominenten, die es sich auf dem Boot gutgehen ließen, soll auch Hollywood-"Bad Girl" Lindsay Lohan gewesen sein, die es in den letzten Jahren vor allem durch ihr lasterhaftes Leben in die Medien schaffte.

Mittlerweile erhält diese Geschichte auch durch die Erzählungen ehemaliger Angestellter, die auf der "Summerwind" für das Wohl der Gäste sorgten, immer mehr Glaubwürdigkeit. Die Stewardess Sharyn Peach schreibt etwa über ihre Erfahrungen: "Die Arbeit auf der Jacht war so, als ob ich in einem einzigen Bordell eingesperrt worden wäre. Sex, Drogen und Techno-Musik - das gab es rund um die Uhr. [...] Ich sah teilweise in einer Nacht mehr T***en und Ärsche als in den letzten sieben Jahren zusammen." Ein Erlebnis blieb der Frau dabei speziell in Erinnerung: "Mike Tyson kam irgendwann Ende August (2005, Anm.) auf die Jacht. Ich erinnere mich speziell an eine Situation, wo ich ihm ein Wodka-Red-Bull servierte, während er von einer Amüsierdame mit Oralsex verwöhnt wurde."

Greene: "Ich feiere keine wilden Partys"
Jeff Greene reagierte natürlich alles andere als erfreut auf diese Geschichten und drohte diversen Medien mit Klagen. Gleichzeitig versuchte er aber auch, ein ganz anderes Bild von seinen Aufenthalten auf der Luxusjacht zu zeichnen. "Ich nutze die Zeit an Bord der 'Summerwind' für Tauchgänge und Kajak-Fahrten - aber keine wilden Partys", meinte der 55-Jährige. Allerdings verleihe er sein Boot immer wieder an illustre Gäste und könne nicht für jede Handlung dieser die Verantwortung übernehmen. Auf der "Summerwind" herrsche jedenfalls seines Wissens nach eine strikte Anti-Drogen-Politik.

Im Wahlkampf gegen Kendrick Meek bedeuten die Anschuldigungen und Enthüllungen, auch wenn sie sich vielleicht als übertrieben oder teilweise unwahr herausstellen, nun aber jedenfalls einen herben Rückschlag. Der angerichtete Schaden könnte aber nicht nur das Image von Jeff Greene betreffen, sondern sich auf die demokratische Partei als Ganzes ausweiten.

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