107 Menschen an Bord

Airbus über Wohngebiet in Südpakistan abgestürzt

Ausland
22.05.2020 16:00

Ein Flugzeug mit rund 100 Passagieren an Bord ist am Freitag im Süden Pakistans abgestürzt. Die Passagiermaschine der Pakistan International Airline (PIA) sei in der Nähe der Millionenstadt Karatschi wenige Minuten vor der Landung in einem Wohngebiet zu Boden gegangen, teilte die Luftfahrtbehörde mit. Häuser wurden durch den Absturz beschädigt, Militär und Polizei sperrten das Gebiet ab. Ein Sprecher der Luftfahrtbehörde bestätigte inzwischen, dass es mindestens zwei Überlebende gibt.

Fernsehaufnahmen zeigten eine dichte Rauchwolke sowie Rettungswagen, die zur zwei Kilometer von der Landebahn entfernten Absturzstelle eilten. Verletzte wurden aus den Trümmern eingestürzter Gebäude herausgezogen. Die Armee teilte mit, Spezialkräfte hätten die dicht besiedelte Absturzstelle, die auch unter dem Namen „Model Colony“ bekannt ist, erreicht, um die zivilen Behörden zu unterstützen.

99 Passagiere, acht Crewmitglieder
Der von Pakistan International Airlines betriebene Airbus mit der Flugnummer PK8303 war auf dem Weg von der im Osten des Landes gelegenen Stadt Lahore nach Karatschi, sagte der Sprecher der Fluggesellschaft, Mohamed Abdullah. 99 Passagiere und acht Crewmitglieder seien an Bord gewesen. Bisher wurden fast ein Dutzend Leichen von der Absturzstelle geborgen, mindestens zwei Personen haben den Absturz überlebt.

Einer der Überlebenden, der Chef einer Bank, sei in einem stabilen Zustand, sagte der Chefminister der südlichen Provinz Sindh, Murad Ali Shah, der den Mann in einem Krankenhaus traf. Ein Sprecher der Airline sagte, es könnte noch weitere Überlebende geben.

Über die Zahl der Toten und Verletzten gibt es nur spärliche Informationen. Mindestens 15 Menschen, die in den beschädigten Häusern verwundet worden waren, wurden in das Jinnah-Krankenhaus von Karatschi gebracht, wo der Notstand ausgerufen wurde, sagte der Arzt Seemin Jamali.

Der Pilot habe dem Tower technische Probleme der Maschine gemeldet, sagte PIA-Chef Arshad Malik. Augenzeugen berichteten lokalen Fernsehsendern, dass sie das Flugzeug um den Flughafen kreisen sahen, bevor es abstürzte. Pakistans Premierminister Imran Khan drückte den Opfern und Familien sein Beileid aus. „Schockiert und betrübt über den PIA-Absturz“, twitterte Khan.

Erst vor wenigen Tagen hatten die pakistanischen Behörden entschieden, den Flugverkehr im Inland wieder aufzunehmen. Wegen der Corona-Pandemie sind internationale Flüge in das südasiatische Land noch bis Ende Mai ausgesetzt. Wegen des bevorstehenden Festes zum Ende des Ramadan reisen derzeit viele Pakistaner in ihre Heimatorte.

Mehrere tödliche Abstürze in Pakistan in den vergangenen Jahren
Bereits im Jahr 2016 kam es zu einem Absturz einer PIA-Maschine mit rund 50 Toten, darunter zwei Österreicher. 2012 starben 127 Menschen beim Absturz einer Maschine einer kleinen privaten Airline auf dem Weg von Karatschi nach Islamabad. Im Jahr 2010 stürzte ein Airbus vor der Landung in der Hauptstadt Islamabad ab, alle 152 Insassen kamen bei dem Unglück ums Leben.

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