Gemeinde unzufrieden

Streit um Autobahn-Auffahrt in Hagenau

Salzburg
11.08.2010 17:01
Bergheim hat mit zwei Verkehrs-Brennpunkten zu kämpfen. Die überlastete Ortsdurchfahrt ist am Mittwoch Thema in der "Krone" gewesen. Am Donnerstag ist der zweite Krisenherd dran: die neue Autobahnauffahrt Hagenau. Die Gemeinde will sie in dieser Form gar nicht.

Das Problem ist bekannt: Alle Pendler und Lastwagen, die aus Lamprechtshausen oder Mattsee kommen, wollen bei Salzburg Nord auf die Autobahn. Dazwischen und leidtragende Gemeinde: Bergheim.

"Wir müssen damit seit Jahrzehnten leben. Seit den 70er-Jahren wird über eine Autobahnauffahrt Hagenau diskutiert", so Bürgermeister Johann Hutzinger. Eigentlich müsste die Gemeinde erfreut sein, dass jetzt eine Variante für eine Auffahrt bei der Umweltverträglichkeitsprüfung liegt. Die Freude hält sich aber sehr in Grenzen.

Bürgermeister und Anrainer bevorzugen eine andere Lösung. Sie sieht eine Parallel-Straße mit Brücke über die Salzach bis zum Autobahnknoten Messezentrum. Damit wäre eine neue Auffahrt nicht nötig plus eine Zusatzverberbindung nach Itzling da. Verkehrsreferent Wilfried Haslauer: "Das geht wegen der Itzlinger Au nicht. Naturschutzrechtlich wäre eine Bewilligung unmöglich."

Sonderfall Salzburg AG?
Walter Kittl, Sprecher der Anrainer, kontert: "Die Salzburg AG hat genau in diesem Bereich für den Kraftwerksbau eine Zufahrt gebaut. Da geht es auf einmal. Der wahre Grund ist, dass die Stadt Salzburg gegen diese Variante ist." Aufgeben wollen Ortschef und Anrainer nicht. Sie bleiben bei ihrer Lieblingsvariante ohne eigene Auffahrt, auch wenn die schon 2012 um circa zwölf Millionen Euro gebaut werden soll. Bürgermeister Hutzinger räumt ein: "Irgendwas brauchen wir, sonst geht der nördliche Flachgau im Verkehrschaos wirtschaftlich zugrunde."

von Melanie Hutter, "Kronen Zeitung"
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