Lehrer im Interview

Salzburger überlebt die Flutkatastrophe in Nordindien

Salzburg
08.08.2010 17:56
Die Flutkatastrophe in Ladakh im nordindischen Himalaya-Gebiet hat furchtbare Zerstörungen angerichtet. 90 Urlauber aus Österreich überlebten die schweren Unwetter – darunter auch Wolfgang Stolzlechner aus Salzburg. Der 32-jährige Pädagoge ist mit seiner Freundin gerade auf Asien-Reise, jetzt versucht er den Opfern vor Ort zu helfen. Die "Krone" erreichte ihn am Handy.

Wolfgang Stolzlechner unterrichtete an der Polytechnischen Schule in St. Johann Englisch und Leibesübungen. Derzeit sammelt er mit seiner Freundin Christa in Asien Material für seine Multivisions-Vorträge, die er an Schulen hält. Die Flutkatastrophe in der Region Ladakh, auch Klein-Tibet genannt, bekam er hautnah mit.

"Krone": Herr Stolzlechner, wie erlebten Sie die Unwetter-Katastrophe?
Wolfgang Stolzlechner: Wir kamen am Donnerstag an und haben Quartier in einer privaten Pension bezogen. In der Nacht hat es gegen zwei Uhr früh geblitzt und heftigst geregnet. Nur 400 Meter neben uns rutschte dadurch der ganze Hang ab und eine Schlammlawine donnerte über die Stadt. Die wahren Ausmaße wurden am nächsten Tag deutlich.

"Krone": Ein für Sie sehr beängstigendes Szenario?
Stolzlechner: Es war sehr arg. Überall Schlamm und Dreck, etliche Leichen lagen in den Straßen. Die Menschen gruben mit bloßen Händen nach Vermissten. Und in der darauffolgenden Nacht ging es mit den Unwettern weiter. Wir mussten das Quartier räumen, retteten uns mit anderen Menschen auf einen Hügel. Echt ein Glück, dass wir das überlebt haben.

"Krone": Wie geht es jetzt weiter?
Stolzlechner: In der Stadt herrscht Chaos, jeder will flüchten. Das Tal ist nur durch wenige Straßen erreichbar, für Hilfslieferung also schwierig. Jeder versucht zu helfen wo er nur kann. Auch wir bleiben noch hier, schauen was wir tun können.

von Max Grill, Kronen Zeitung

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