Gesamtscore 6:1

Austria steht nach 3:0 gegen Chorzow im EL-Play-off

Wien
06.08.2010 08:09
Nach Salzburg, Rapid und Sturm Graz hat am Donnerstag auch die Wiener Austria die Europacup-Saison verlängert. Die "Veilchen" setzten sich in der dritten Runde der EL-Qualifikation mit einem Gesamtscore von 6:1 über die Hürde Ruch Chorzow hinweg. Nach dem 3:1-Auswärtssieg besiegte die Truppe von Trainer Karl Daxbacher die Polen im Horr-Stadion mit 3:0. Als gesetztes Team darf sich die Austria in der Auslosung am Freitag (13.30 Uhr) in Nyon auf einen leichteren Gegner als Rapid und Sturm Graz einstellen.

Zittern war bei der Austria im ersten Europacup-Heimspiel vor vollen Rängen nicht angesagt. Florian Klein (4.) brachte die nun bereits 19 Pflichtspiele ungeschlagenen Wiener per Foul-Elfmeter bereits früh auf die Siegesstraße. Ruchs Verteidiger Rafal Grodzicki hatte nach einer Notbremse gegen Tomas Jun zuvor die Rote Karte gesehen. Julian Baumgartlinger (10., 21.) machte mit seinen ersten beiden Treffern im violetten Trikot dann bereits in der ersten halben Stunde alles klar.

Österreichs Vizemeister überzeugte gegen chancenlose Polen mit einer spielerisch erneut anspruchsvollen Vorstellung. Trainer Karl Daxbacher hatte wie angekündigt auf seine stärkste Elf vertraut, anstelle des gesperrte Zlatko Junuzovic durfte Baumgartlinger von Beginn an neben Peter Hlinka im zentralen Mittelfeld rackern. Die mit fünf Teamspielern (Junuzovic gesperrt) angetretenen Hausherren fackelten dann nicht lange und legten sogleich mit einem Sturmlauf los.

Frühe Rote Karte gegen Polen
Vor 10.029 Zuschauern, davon über 1.000 polnischen Fans, die sich vor Anpfiff kleine Scharmützel mit der Polizei geliefert hatten, rempelte Grodzicki den agilen Jun im Strafraum um. Der niederländische Referee Van Boekel entschied sofort auf Strafstoß und schickte den Innenverteidiger vom Feld. Klein ließ sich die Chance nicht entgehen, für Polens Rekordmeister war dies bereits der vorzeitige K.o. Chorzow, das Teamstürmer Artur Sobiech erst diese Woche an Polonia Warschau verkauft hatte, stand dem Kombinationsspiel der Austria hilflos gegenüber und ließ auch das letzte Aufbäumen vermissen.

Doppelpack für Baumgartlinger
Bezeichnend das 2:0 der Austria, als sich Baumgartlinger nach einem Eckball energisch durchsetzte und im zweiten Versuch per Kopf traf. Der Mittelfeldmann legte elf Minuten nach seiner Tor-Premiere nach einem Traumpass von Jun im Stil eines Klassestürmers zum 3:0 nach. Torjäger Roland Linz (38.) ließ erneut nach einer Ballstafette eine weitere Großchance ungenutzt. Die noch nicht im Liga-Alltag stehenden Gäste hatten dem nur wenig entgegenzusetzen. Chancen ergaben sich erst nach der klaren Dreitore-Führung der Austria durch Zajac (27.) und Nykiel (44./Lindner pariert).

Austria schonte nach der Pause ihre Kräfte
Daxbacher gönnte dem stark spielenden Jun nach Seitenwechsel eine Pause und brachte mit Andreas Tiffner einen Debütanten. Der U19-Teamstürmer hätte nur neun Minuten später auch fast sein erstes Tor für die Austria erzielt, in der 77. Minute verhinderte dieses nur die Latte. Mit Patrick Salomon kam nach einer Stunde ein weiterer Jung-Teamspieler aus der U21-Auswahl. Die Austria hatte zu diesem Zeitpunkt die Partie klar im Griff, kontrollierte den dezimierten Gegner und durfte bereits Kräfte für das Meisterschaftsspiel gegen die SV Ried am Sonntag schonen.

Ausschreitungen vor dem Spiel
Im Vorfeld des Spiels ist es in der Nähe des Horr-Stadions zu Ausschreitungen gekommen. Wie ein Polizei-Sprecher mitteilte, musste die Exekutive mit Schlagstöcken gegen polnische Fans vorgehen, es gab eine Festnahme. Die Ruch-Anhänger seien allerdings von Fans der Austria provoziert worden, hieß es. Die Exekutive hatte aufgrund diverser Vorfälle mit polnischen Hooligans am Verteilerkreis vorsorglich auch einen Wasserwerfer stationiert.

Meinungen zum Spiel
Karl Daxbacher (Trainer Austria): "Es war ein optimaler Spielverlauf, nach wenigen Minuten der Elfmeter und der Ausschluss für Chorzow. Besser kann es nicht laufen. Dann hat vieles geklappt, es gab gute Kombinationen und schöne Tore. Deshalb bin ich vor allem mit der ersten Spielhälfte zufrieden. Wenn man die Leistungsverhältnisse in Polen und Wien anschaut, waren wir klar die bessere Mannschaft. Wie wir hier phasenweise kombiniert haben, das macht schon Spaß zum Zuschauen. Ich habe keinen Wunschgegner für die Auslosung. Aber es wäre gut, wenn wir die erste Partie auswärts spielen."

Julian Baumgartlinger (Doppeltorschütze Austria): "Klar ist uns der Elfmeter entgegen gekommen mit der Führung und der Roten Karte. Das hat uns ins Konzept gespielt. Aber wir sind auch konzentriert geblieben, haben die Chancen in Tore umgemünzt und sind nie in Bedrängnis gekommen."

Waldemar Fornalik (Trainer Ruch Chorzow): "Dass die Austria die bessere Mannschaft ist, hat man gesehen. Aber wären wir zu Elft gewesen, hätten wir die Austria fordern können. Die Entscheidung Elfmeter und Rote Karte des Schiedsrichters war falsch. Ich muss meine Mannschaft trotzdem loben für das professionelle Auftreten nach dem Rückstand vom Hinspiel und der hoffnungslosen Ausgangssituation."

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